USA widersprechen nordkoreanischem Fazit

  06 Oktober 2019    Gelesen: 604
USA widersprechen nordkoreanischem Fazit

Die Atomgespräche zwischen Nordkorea und den USA scheitern noch am ersten Tag - das gibt zumindest die Delegation aus Pjöngjang bekannt. Das US-Außenministerium stellt den Verlauf des Tages anders dar - und stellt sogar ein baldige Fortsetzung der Verhandlungen in Aussicht.

Anders als der Unterhändler Nordkoreas sehen die USA die Atomgespräche mit Pjöngjang nicht als gescheitert an. Die mehr als acht Stunden langen Gespräche in Stockholm seien "gut" gewesen, erklärte das US-Außenministerium. Die amerikanische Seite habe die schwedische Einladung angenommen, in zwei Wochen zu einer weiteren Gesprächsrunde zusammenzukommen. Die USA und Nordkorea könnten nicht in einem Tag "70 Jahre Krieg und Feindseligkeit auf der koreanischen Halbinsel" beseitigen, hieß es.

Kurz zuvor hatte der nordkoreanische Unterhändler Kim Myong Gil die Gespräche vor Journalisten in Stockholm als gescheitert beschrieben. "Wir sind enttäuscht von den USA", erklärte er nach Angaben der schwedischen Zeitung "Dagens Nyheter". "Die Verhandlungen haben unsere Erwartungen nicht erfüllt und wurden deshalb abgebrochen", sagte der Nordkoreaner dem Bericht zufolge.

Aus dem Außenministerium in Washington hieß es hingegen, die Bemerkungen der Nordkoreaner deckten sich nicht "mit dem Inhalt und dem Geist der Gespräche". Es waren die ersten Verhandlungen seit einem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Machthaber King Jong Un im Februar in Vietnam, das an der Frage der atomaren Abrüstung gescheitert war. Trump und Kim hatten die neuen Verhandlungen auf Arbeitsebene Ende Juni bei einem Treffen an der innerkoreanischen Grenze vereinbart.

Die USA und westliche Verbündete fordern eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und eine Einschränkung der Raketen- und Waffenprogramme des ostasiatischen Landes. Nordkorea hat grundsätzlich den Willen zur Abrüstung bekundet, besteht aber vor Zugeständnissen auf einer schrittweisen Aufhebung der Sanktionen.


Quelle: n-tv.de


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