Trump-Selenski-Telefonat: Nun will zweiter Informant sich zu Wort melden

  07 Oktober 2019    Gelesen: 727
    Trump-Selenski-Telefonat:   Nun will zweiter Informant sich zu Wort melden

In der für den US-Präsidenten Donald Trump mit einem Amtsenthebungsverfahren drohenden Ukraine-Affäre ist ein weiterer Geheimdienst-Informant aufgetaucht, berichtet der US-Fernsehsender „ABC News“ am Sonntag.

Im Fall um Trumps angebliche Versuche, Ermittlungen zu erwirken, die seinem aussichtsreichsten Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl 2020, Joe Biden, schaden würden, lieferte der Sender unter Berufung auf den Anwalt des Whistleblowers, Mark Zaid, neue Details.

Der zweite Tippgeber stamme aus Geheimdienstkreisen und wisse aus erster Hand von einigen der Behauptungen, die auch in der ursprünglichen Beschwerde genannt worden seien, so „ABC News“. Zaid ist zugleich Anwalt des ersten Informanten, dessen Aussagen die Ukraine-Affäre ins Rollen gebracht hatten.

Anwalt bestätigt Bericht
Der neue Informant hat laut Zaid „Kenntnisse aus erster Hand“ und sprach bereits mit dem Chef der internen Kontrollbehörde der Geheimdienste, Michael Atkinson.

„Ich kann diesen Bericht über den zweiten Whistleblower, den unser Rechtsteam vertritt, bestätigen“, verkündete der Anwalt am Sonntag auf Twitter.

https://twitter.com/MarkSZaidEsq/status/1180839570839101443?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1180839570839101443&ref_url=https%3A%2F%2Fde.sputniknews.com%2Fpolitik%2F20191006325818562-trump-ukraine-informant%2F

Ist der zweite Informant für Trump gefährlich?
Die Demokraten im Repräsentantenhaus leiteten wegen der Beschwerde des ersten Tippgebers die Vorbereitungen eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump ein. Der US-Staatschef hatte zuletzt wiederholt kritisiert, dass sich der Whistleblower nur auf Informationen aus zweiter Hand stütze – wie etwa Gespräche mit Beamten, die direkt mit Trumps Politik gegenüber der Ukraine zu tun hatten.

„Die Existenz eines zweiten Whistleblowers – besonders wenn dieser über die Geschehnisse um den Präsidenten und dessen  Gespräche über die Ukraine direkt reden kann – könnte Trumps beharrliches Argument untergraben, dass die am 26. September veröffentlichte ursprüngliche Beschwerde ‚total falsch’ sei“, so der Sender.

Zuvor hatte die Zeitung „New York Times“ am Freitag berichtet, dass ein zweiter Beamter das Einreichen einer formellen Beschwerde beim Generalinspekteur der Geheimdienste erwäge. Allerdings teilte Zaid gegenüber „ABC News“ mit, er wisse nicht, ob der von ihm vertretene Informant dieselbe Person sei, über die das Blatt berichtet habe.

Ukraine-Affäre
Der Demokrat Joe Biden gilt laut Medien als Donald Trumps innenpolitischer Rivale und hat Umfragen zufolge die besten Chancen, bei den Demokraten für die Präsidentschaftswahl 2020 aufgestellt zu werden.

Die Demokratische Partei warf dem Republikaner Trump vor, seinen ukrainischen Amtskollegen, Wladimir Selenski (Wolodymyr Selenskyj) im Telefonat Ende Juli unter Druck gesetzt zu haben, um Ermittlungen zu erwirken, die Joe Biden schaden würden. Die Demokraten im Repräsentantenhaus begannen deswegen Untersuchungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump, der die Vorwürfe zurückweist.

Trumps Vorwürfe gegen Biden
Der US-Präsident beschuldigt Biden, sich als US-Vizepräsident um die 2016 erfolgte Entlassung des ukrainischen Generalstaatsanwalts bemüht zu haben, um seinen Sohn, Hunter Biden, vor der Justiz zu schützen.

Trump behauptet außerdem, dass Hunter Biden ein Geschäft für einen Fonds eingefädelt habe, als er seinen Vater Ende 2013 auf einer offiziellen Reise nach China begleitete. Trump hat für keine seiner Anschuldigungen Belege vorgelegt. Biden bestreitet die Vorwürfe.

Im Zuge der Ukraine-Affäre trat der Sondergesandte des US-Außenministeriums für die Ukraine, Kurt Volker, Medienberichten zufolge von seinem Amt zurück.

sputniknews


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