Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt stuft den Lkw-Zwischenfall in Limburg als terroristischen Akt ein. Das berichtet das ZDF unter Berufung auf Sicherheitsbehörden. Bei dem festgenommenen Mann handelt sich um einen Syrer, der sich seit 2015 in Deutschland aufhält und 2016 einen subsidiären, also eingeschränkten Schutzstatus erhalten hat. Der Mann soll Anfang 30 sein.
Die Staatsanwaltschaft relativierte den Medienbericht jedoch. Es sei noch zu früh für Wasserstandsmeldungen zur Motivlage, sagte Alexander Badle von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Die Hintergründe seien noch unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittele in dem Fall in alle Richtungen. Der Festgenommene hatte nach Erkenntnissen der Behörden keine Kontakte zu militanten Salafisten oder anderen Extremisten.
Die für Ermittlungen bei Terrorverdacht zuständige Bundesanwaltschaft sieht den Zwischenfall zum jetzigen Zeitpunkt nicht in ihrer Zuständigkeit. Man habe das Geschehen aber im Blick und stehe in engem Kontakt mit den hessischen Strafverfolgungsbehörden sagte ein Sprecher der Karlsruher Behörde.
Am späten Montagnachmittag war ein Mann mit einem gestohlenen Lastwagen in der Innenstadt von Limburg auf acht Autos aufgefahren und hatte sie ineinander geschoben. Sieben Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht, einer wurde ambulant versorgt. Auch der Fahrer wurde leicht verletzt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll der Syrer am Montagabend mehrfach versucht haben, einen Lkw zu kapern.
Die Polizei hatte sich zunächst nicht dazu geäußert, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag gehandelt habe. Es gab auch keine Informationen darüber, ob sich der Fahrer, der das Fahrzeug wohl kurz zuvor gestohlen hatte, zu seinem Motiv geäußert oder ob der Laster Bremsspuren auf dem Asphalt hinterlassen hat.
Die "Frankfurter Neue Presse" zitierte den eigentlichen Fahrer des Lasters. Als er vor einer roten Ampel wartete, habe der Unbekannte die Fahrertür des Lkw aufgerissen und ihn mit weit geöffneten Augen angestarrt, so der Fahrer. "Was willst Du von mir?", habe er den Mann gefragt. "Aber er hat kein Wort geredet. Ich habe ihn noch mal gefragt. Dann hat er mich aus dem Lkw gezerrt", heißt es weiter in dem Bericht.
Der Zeitung zufolge soll der Mann, der bei der Kollision am Steuer saß, von mehreren Passanten erstversorgt worden sein. "Dabei soll der Fahrer laut den Passanten mehrmals 'Allah' gesagt haben", wie ein Reporter berichtete.
Quelle: n-tv.de
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