Obama geißelt russischen Militäreinsatz in Syrien

  03 Oktober 2015    Gelesen: 612
Obama geißelt russischen Militäreinsatz in Syrien
Mit deutlichen Worten hat US-Präsident Obama den russischen Einsatz in Syrien kritisiert. Putins Strategie sei zum Scheitern verurteilt und das "Rezept für eine Katastrophe". Das eigene Vorgehen in Syrien verteidigte Obama dagegen.
Der russisch-iranische Ansatz zur Lösung des verheerenden Bürgerkriegs in Syrien ist nach Einschätzung von US-Präsident Barack Obama zum Scheitern verurteilt. "Aus ihrer Perspektive sind (die Rebellen und die Kämpfer der IS-Terrormiliz) alle Terroristen, und das ist ein Rezept für eine Katastrophe", sagte Obama am Freitag im Weißen Haus.
Die russischen Luftangriffe in Syrien stärken nach Einschätzung des US-Präsident die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Russland schwäche die gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad kämpfende, gemäßigte Opposition, sagte Obama im Weißen Haus. "Die russische Politik treibt (die Rebellen) in den Untergrund oder erzeugt eine Situation, in der sie geschwächt werden, und es stärkt den IS nur. Und das ist für niemanden gut", sagte Obama.

"Brutaler, skrupelloser Diktator"

Teil des Problems in Syrien sei eindeutig Präsident Baschar al-Assad, den Obama als "brutalen, skrupellosen Diktator" bezeichnete. Dieser sei dank der Unterstützung Russlands und des Iran aber nach wie vor an der Macht.

Die USA seien bereit, Moskau und Teheran an einer politischen Lösung über die Zukunft des Landes zu beteiligen, sagte Obama. Er wies die Einschätzung zurück, dass Washington sich mit Moskau in einem Stellvertreter-Krieg befinde. "Dies ist kein Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und irgendeiner Partei", sagte Obama.
"Dies ist ein enorm schwieriges, komplexes Problem"
Zugleich trat er der Auffassung entgegen, in Syrien nicht genug geleistet zu haben. Die Missionen im Irak und in Afghanistan hätten gezeigt, dass ein US-Militäreinsatz die Probleme eines in mehrere Kampfparteien gespaltenen Landes nicht ohne weiteres lösen könne. "Dies ist ein enorm schwieriges, komplexes Problem", sagte Obama.

Wie zuvor das Pentagon räumte Obama ein, dass die 500 Millionen Dollar (446 Millionen Euro) teure Ausbildung syrischer Rebellen nicht nach Plan verlaufen sei. Wenn das syrische Regime die Rebellen aus dem Westen mit Fassbomben angreife, sei es schwierig, die Kämpfer zum Blick nach Osten und der dort wütenden Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu bewegen.

Tags:


Newsticker