Das Chaos, das in Libyen nach der von den USA angeführten militärischen Einmischung entstanden sei, bestehe immer noch, betonte Putin im Gespräch mit den Sendern Al Arabiya, Sky Nеws Arabia und RT Arabic.
„Gaddafi hat immer gesagt, dass er die Fluchtwege von Migranten von Afrika nach Europa geschlossen halte. Sobald diese Mauer weg war, kam der Strom (der Migranten – Anm. d. Red.), jetzt hat man das, wovor man gewarnt wurde.“
Das sei dabei vielleicht nicht das Schlimmste, betonte der russische Staatschef weiter. „Das Wichtigste ist, dass dies den ganzen Nahen Osten destabilisiert.“
Russland wurde laut Putin von seinen westlichen Partnern „hereingelegt“. Sein Land habe damals für die entsprechende Resolution im UN-Sicherheitsrates gestimmt, weil diese Gaddafi den Einsatz seiner Luftwaffe gegen die Aufständischen untersagte. „Doch darin stand nichts darüber, dass Bombenangriffe einer beliebigen Luftwaffe auf libyschem Boden erlaubt waren. Genau das ist aber geschehen.“ Damals sei also die UN-Resolution verletzt worden.
Gewaltsamer Umsturz in Libyen
In Libyen war es im Februar 2011 zu einem bewaffneten Aufstand gekommen, der mehrere Monate dauerte. Staatschef Muammar al-Gaddafi, der 42 Jahre lang geherrscht hatte, wurde von den Aufständischen gefasst und unter ungeklärten Umständen getötet. Die Nato, die von März bis Oktober Ziele in Libyen bombardierte, hatte den Rebellen beim Umsturz geholfen.
Seitdem steckt das nordafrikanische Land im Kriegschaos und wird von einer Doppelherrschaft geführt: Der Westen des Landes wird von der Regierung al-Sarradsch kontrolliert, im Osten hat das vom Volk gewählte Parlament das Sagen, das mit der Libyschen Nationalarmee kooperiert. Viele Gebiete stehen unter Kontrolle lokaler Milizen, die sich gegenseitig bekriegen.
sputniknews
Tags: