Lage in Nordsyrien: Kurden ziehen sich aus Grenzstadt Ras al-Ain zurück

  21 Oktober 2019    Gelesen: 880
    Lage in Nordsyrien:   Kurden ziehen sich aus Grenzstadt Ras al-Ain zurück

Die von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) haben sich nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens aus der Grenzstadt Ras al-Ain in Nordsyrien zurückgezogen.

Die türkische Armee und die syrische bewaffnete Opposition hatten in der vergangenen Woche Ras a-Ain unter eigene Kontrolle gebracht. Ein SDF-Sprecher erklärte daraufhin, die Kurden würden ihren Abzug erst nach der Erlaubnis der Türkei beginnen, die verbliebenen Kämpfer und Zivilisten aus der Grenzstadt zu evakuieren.

Waffenruhe in Nordsyrien

Der US-Vizepräsident Mike Pence und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatten sich am Donnerstag in Ankara auf fünf Tage Waffenruhe in Nordsyrien geeinigt, damit die Kurden von der Grenze zur Türkei abziehen könnten. Ankara will entlang der Landesgrenze in einem rund 30 Kilometer breiten Streifen auf syrischem Gebiet eine Sicherheitszone einrichten.

SDF-Kommandeur Mazlum Abdi erklärte, die Vereinbarung gelte nur für die Zone zwischen den Städten Tal Abjad und Ras al-Ai, also nur für ein Drittel des von den Kurden kontrollierten Grenzgebietes. Der US-Sonderbeauftragte für Syrien, James Jeffrey, bestätigte dies und fügte hinzu, die Türkei verhandele mit Russland und den syrischen Behörden über die restlichen Gebiete.

In Nordsyrien läuft seit dem 9. Oktober die türkische Offensive „Friedensquelle” gegen die in der Türkei verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK sowie die Terrormiliz „Islamischer Staat“*. Nach UN-Angaben wurden während der Offensive rund 100.000 Menschen vertrieben.  

*Terrororganisation, in Russland verboten

jeg/gs/sna


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