Das US-Militär hat Medienberichten zufolge erfolgreich IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi in Syrien ins Visier genommen und angegriffen. Der Sondereinsatz habe am Samstag in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens stattgefunden, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf hochrangige Vertreter des Verteidigungsministeriums. Demnach hat sich Al-Bagdadi im Rahmen des Angriffs mit einer Selbstmordsprengweste selbst getötet. Eine Bestätigung der Identität des Getöteten durch DNA-Tests und biometrische Abgleiche stehe aber noch aus.
Zwei Vertreter der irakischen Sicherheitskräfte sagten der Nachrichtenagentur Reuters, man habe eine entsprechende Bestätigung aus Syrien erhalten. "Unsere Quellen in Syrien haben dem Team des irakischen Geheimdienstes, das nach Al-Bagdadi suchte, bestätigt, dass er zusammen mit seinen Leibwächtern in Idlib getötet wurde", sagte einer der Insider. Bagdadis Versteck sei entdeckt worden, als er versucht habe, seine Familie aus Idlib heraus zur Grenze zur Türkei zu bringen
Das Weiße Haus hat angekündigt, Präsident Donald Trump werde am Sonntagvormittag (Ortszeit) ein "bedeutendes Statement" abgeben. Trump selbst twitterte: "Etwas sehr Wichtiges hat sich gerade ereignet!" Einzelheiten dazu wurden aber nicht mitgeteilt.
Auch Frauen verletzt
Einem hochrangigen Pentagon-Mitarbeiter zufolge habe es ein kurzes Gefecht gegeben, als die US-Streitkräfte das Gelände betreten hätten, wie "Newsweek" berichtete. Al-Bagdadi habe sich dann mit einem Sprengstoffgürtel selbst getötet. Familienangehörige seien anwesend gewesen. Kinder seien nicht verletzt worden, aber zwei Frauen Al-Bagdadis seien getötet worden, möglicherweise durch die Explosion des Sprengstoffgürtels.
Über den Aufenthaltsort des bereits mehrfach für tot erklärten al-Bagdadis wird schon seit Jahren gerätselt. In der Öffentlichkeit trat der IS-Anführer nur einmal auf, als er im Juli 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul ein "Kalifat" in Syrien und im Irak ausrief. Mit dem von den USA ausgesetzten Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (rund 22 Millionen Euro) ist er einer der meistgesuchten Terroristen der Welt.
Zuletzt hatte der IS im April ein Video veröffentlicht, das den schon mehrfach totgesagten al-Bagdadi zeigen soll. Darin rief er seine Anhänger auf, den Kampf trotz des Verlusts ihres "Kalifats" fortzusetzen. Im September rief der IS-Anführer seine Anhänger in einer Audiobotschaft zur Befreiung gefangener Kämpfer und ihrer Familien auf.
Quelle: n-tv.de
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