Amazon wirft die Geräte der Wettbewerber Apple und Google aus dem Sortiment

  03 Oktober 2015    Gelesen: 951
Amazon wirft die Geräte der Wettbewerber Apple und Google aus dem Sortiment
Amazon verschärft den Kampf gegen Konkurrenten seines Videostreaming-Dienstes. Geräte von Apple und Google wirft der Internethändler zum Monatsende kurzerhand aus dem Sortiment - um die Verbraucher nicht zu verwirren, wie es heißt.

Der größte Onlinehändler der Welt spielt seine Macht aus. Um seinen eigenen Videostreaming-Dienst zu stärken, wirft Amazon die Geräte der Wettbewerber Apple und Google aus dem Sortiment.

Amazon benachrichtigte seine Marktplatz-Verkäufer per E-Mail, dass zum 29. Oktober das Apple TV und Googles Chromecast nicht mehr verkauft werden können, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete.

Amazon teilte dazu in der Nacht zum Freitag mit, auf seiner Plattform sollten nur Player verkauft werden, die den hauseigenen Service Prime Video unterstützen, angeblich „um eine Verwirrung bei Verbrauchern zu vermeiden“. Dazu gehörten die Streaming-Geräte der Firma Roku, die Spielekonsolen Xbox und Playstation sowie das Fire TV von Amazon selbst.

Amazon investiert - wie zum Beispiel auch der Konkurrent Netflix - viel in eigene Inhalte für seinen Abo-Videodienst, um sich von anderen Anbietern abzuheben. Apple und Google bringen gerade neue Modelle ihrer Videostreaming-Geräte auf den Markt.

Der Onlinehändler hatte in der Vergangenheit bereits in Verhandlungen mit der Verlagen zur Reduzierung seines Angebots gegriffen: Während es um Konditionen für E-Book-Verkäufe ging, wurde es auf einmal schwer, bei Amazon gedruckte Bücher einiger Anbieter zu bestellen.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat sich zudem mit der Amazon-Tochterfirma Audible angelegt und Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Die Download-Plattform missbrauche ihre Marktmacht und zwinge den meist kleinen deutschen Hörbuchverlagen existenzbedrohende Konditionen auf, heißt es bei den Händlern.

Audible hat einen Marktanteil von rund 90 Prozent beim Verkauf digitaler Hörbücher. Derzeit versucht das Unternehmen, die Verlage in ein Flatratemodell zu drängen, das ihnen deutlich niedrigere Umsätze bringen würde. Verlagen, die sich weigern, droht Audible mit Auslistung. Beim Kartellamt liegen bereits weitere Beschwerden gegen Audible vor.
(Azertac)

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