Türkei - Kurden in Syrien habe sich noch nicht völlig zurückgezogen

  29 Oktober 2019    Gelesen: 829
Türkei - Kurden in Syrien habe sich noch nicht völlig zurückgezogen

Istanbul (Reuters) - Die syrische Kurden-Miliz YPG hält sich nach Angaben aus Ankara auch wenige Stunden vor Ablauf eines Rückzug-Ultimatums immer noch in dem Grenzgebiet auf, das sie nach Vorstellung der Türkei räumen soll.

“Der Kampf ist nicht vorbei. Uns ist klar, dass er nicht enden wird”, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar der Zeitung “Sabah” am Dienstag. Die Türkei und Russland haben der YPG bis 16.00 Uhr (MEZ) Zeit gegeben, sich aus einem 30 Kilometer breiten Korridor entlang der syrisch-türkischen Grenze zurückzuziehen. Die Regierung in Ankara betrachtet die YPG als Terrororganisation mit Verbindungen zu Kurden-Rebellen im Südosten der Türkei.

Akar sagte, es würden sich noch etwa 1000 YPG-Angehörige in der Grenzstadt Manbidsch und weitere 1000 Kämpfer im nahe gelegenen Tel Rifat aufhalten. Die Orte liegen zwar westlich des Streifens, in dem die Türkei eine sogenannten Sicherheitszone für syrische Flüchtlinge einrichten will. Syrische und russische Einheiten sollen aber sicherstellen, dass die YPG auch aus diesen beiden Orten abzieht. Nach Ablauf der Rückzugsfrist sollen russische und türkische Einheiten auf der syrischen Seite der Grenze gemeinsam auf Patrouille gehen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erklärt, notfalls auch auf eigene Faust die YPG aus Nordost-Syrien zu vertreiben.

Binnen der gesetzten Frist zum Abzug herrscht offiziell eine Feuerpause, auf die sich Russland und die Türkei vor einer Woche verständigt hatten. Die Türkei hatte im Nordosten Syriens vor etwa drei Wochen eine Offensive gegen die YPG gestartet, nachdem US-Präsident Donald Trump überraschend einen Truppenabzug der Amerikaner aus Syrien angeordnet hatte. Trump wird deswegen auch in den eigenen Reihen teils scharf kritisiert. Die YPG war lange einer der wichtigsten Verbündeten der USA im Kampf gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat. Nun aber fühlen sich viele Kurden-Kämpfer im Stich gelassen.


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