Die Deutsche Bank hat im vergangenen Quartal wegen ihres Konzernumbaus erneut einen Verlust eingefahren. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 832 Millionen Euro, wie das größte deutsche Geldhaus mitteilte. Im zweiten Quartal hatte das Institut noch einen Verlust nach Steuern von 3,15 Milliarden Euro erzielt. "Die Transformation ist in vollem Gang, mit spürbaren Fortschritten auf der Kostenseite und beim Risikoabbau", sagte Vorstandschef Christian Sewing. Die Aktien gaben im vorbörslichen Handel um drei Prozent nach.
Die Gesamterträge der Bank gingen im Sommerquartal um 15 Prozent zurück auf 5,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig legten die Kosten um vier Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu. In allen vier Kerngeschäftfeldern verdiente das Institut weniger als im Vorjahreszeitraum. Nur in der Unternehmerbank, die das Firmenkundengeschäft sowie die Zahlungsverkehrsdienstleistungen beinhaltet, legten die Erträge zu.
Größter Umbau der Geschichte
Zu schaffen machten der Deutschen Bank im vergangenen Quartal auch Rückgänge im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren. Dagegen nahm sie im Emissions- und Beratungsgeschäft mehr ein.
Die Deutsche Bank steckt derzeit mitten im größten Konzernumbau ihrer Geschichte. Weltweit fallen 18.000 Stellen weg, der verlustbringende Aktienhandel wird dichtgemacht, der Anleihehandel - das einstige Aushängeschild der Bank – wird zurechtgestutzt. Außerdem lagerte das Institut rund ein Fünftel der Bilanzrisiken in eine Art interne "Bad Bank" aus. Die darin enthaltenen Papiere sollen über die Jahre abgebaut werden, um dringend benötigtes Eigenkapital freizuschaufeln.
Die erst im Juli herausgegebenen Mittelfristziele wackeln. "Zum jetzigen Zeitpunkt bleiben unsere Ertragsbestrebungen sowie die Ziele für die Eigenkapitalrendite nach Steuern für das Jahr 2022 unverändert", hieß es im Zwischenbericht der Bank. Den sinkenden Erträgen durch das eingetrübte Zinsumfeld wolle das Institut unter anderem mit höheren Gebühren gegensteuern.
Quelle: n-tv.de
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