„Ukrainische und bulgarische Banden”: Macron sorgt mit Interview über Migration für heftigen Wirbel

  01 November 2019    Gelesen: 988
    „Ukrainische und bulgarische Banden”:   Macron sorgt mit Interview über Migration für heftigen Wirbel

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat mit einem Interview mit einem rechtsgerichteten Magazin für Aufregung gesorgt. Er sprach über die Migration, den Islam und die wieder ausgebrochene Kopftuch-Debatte. Dabei bediente er sich außergewöhnlicher Ausdrücke.

Er sprach mit dem am Donnerstag veröffentlichtem Magazin „Valeurs Actuelles” über die Themen Migration und Islam. Der Präsident betonte in dem Gespräch, mit aller Kraft gegen Parallelgesellschaften und illegale Einwanderung kämpfen zu wollen.

„Ich bevorzuge legale Einwanderer aus Guinea oder der Elfenbeinküste (...) statt illegaler ukrainischer oder bulgarischer Banden”, sagte Macron unter anderem.

Kritiker werfen dem Präsidenten nun vor, mit dem Interview nach rechts zu blinken und sich für den Präsidentschaftswahlkampf 2022 gegen Marine Le Pen in Stellung bringen zu wollen. Diese hatte zuletzt erklärt, bei den Präsidentschaftswahlen wohl wieder antreten zu wollen.

Regierungsmitglieder verteidigten dagegen das Interview. Es sei wichtig alle Franzosen über alle Medien anzusprechen, sagte Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye über Macrons Entscheidung, mit dem rechtsgerichteten Magazin ein Interview zu führen. 

Im Kontext der Kopftuch-Debatte

Das Interview folgt einer neu aufgeflammten Kopftuch-Debatte in Frankreich. Der Streit war entbrannt, weil eine Mutter mit Kopftuch Schüler bei einem Schulausflug begleitet hatte. An staatlichen Schulen sind das Kopftuch und andere sichtbare religiöse Symbole seit rund 15 Jahren verboten. Der Senat stimmte zuletzt für einen Gesetzentwurf, der Begleitpersonen bei Schulausflügen das Tragen des Kopftuchs verbieten soll.

„Mein Problem ist nicht die Mutter, die ein Kopftuch trägt und ihr Kind bei einem Schulausflug begleitet”, erklärte hierzu Macron nun im Gespräch mit „Valeurs Actuelles”.

Sie sei nicht verloren, denn sie bringe ihr Kind in eine öffentliche Schule und begleite es bei einem Ausflug.

„Mein Problem sind die Kinder, die von der Schule genommen werden”, so der Präsident.

Es sei ein fataler Fehler, muslimischen Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, zu sagen, dass sie nicht willkommen wären.

dpa/ng


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