„Niemand gewinnt einen Handelskrieg” – Macron in China

  05 November 2019    Gelesen: 698
 „Niemand gewinnt einen Handelskrieg” – Macron in China

Während seines Besuchs in China hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gegen Protektionismus und für freien Handel ausgesprochen.

"Niemand gewinnt einen Handelskrieg", sagte Macron am Dienstag bei einer Rede in Shanghai. Mit Blick auf den Handelsstreit zwischen China und den USA erklärte er, die derzeitigen Spannungen zwischen den beiden Ländern würden der Weltwirtschaft schaden. Vor Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping plädierte er für eine weitere Öffnung der chinesischen Wirtschaft, insbesondere in Bereichen wie der Landwirtschaft.

"Nicht der richtige Weg"

Die Globalisierung habe zu Ungleichheit wie einem zunehmenden Wohlstandsgefälle geführt, sagte Macron in seiner Rede zur Eröffnung einer Handelsmesse. Dies habe zu Ängsten und Protektionismus weltweit geführt. Alleingänge und Zölle seien jedoch nicht der richtige Weg.

"Das ist nicht die Wahl Frankreichs oder der Europäischen Union", so Macron. "Wir hoffen, dass eine Einigung erzielt werden kann, um die Spannungen abzubauen und die Interessen aller Beteiligten zu wahren."

Zuvor hatte Xi in seiner Rede bekräftigt, dass "China seine Tür nur noch weiter für die Welt öffnen wird". Ziel sei es, der wirtschaftlichen Globalisierung mehr Impulse zu verleihen und entsprechende Hindernisse so weit wie möglich zu verringern.

Besuch nach China

Am Montag war Macron mit einer Delegation von Wirtschaftsvertretern für einen dreitägigen Besuch nach China gereist. Begleitet wird er auch von der deutschen Bildungsministerin Anja Karliczek und dem für Landwirtschaft und Handel zuständigen EU-Kommissar Phil Hogan. Damit wollen die Europäer in ihren Verhandlungen China gegenüber Geschlossenheit demonstrieren. Anders als die USA befindet sich die EU mit Peking zwar nicht in einem handfesten Handelskrieg. Jedoch werfen auch die Europäer der chinesischen Führung seit Jahren vor, dass EU-Firmen trotz großer Reformversprechen noch immer in China benachteiligt würden.

ai/dpa


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