Denn auch ohne die von CS-Chef Thiam als Hauptgrund für das negative Ergebnis genannten Sonderabschreibungen wäre es zu einem Defizit in Milliardenhöhe gekommen, was auf strukturelle Schwierigkeiten im operativen Geschäft hindeutet. Besonders zum Jahresverlust beigetragen hat das vierte Quartal 2015, in dem ein Reinverlust von rund 5,8 Milliarden Franken angefallen ist. Zu denken gab den Aktionären außerdem, dass die Bank immer noch unterkapitalisiert ist. Zwar ist das regulatorische Kapital im vierten Quartal von 29 Milliarden auf knapp 33 Milliarden Franken gestiegen – die Steigerung von rund 4 Milliarden bedeutet aber, dass sich ein großer Teil der von den Aktionären eingesammelten 6,4 Milliarden Franken aufgelöst hat. Der Finanzblog „Inside Paradeplatz“ davon aus, dass auch nach dem Abschreiber vom Donnerstag immer noch fast 5 Milliarden Franken an abzuschreibendem Goodwill in den Büchern der Bank verbleiben.
Die zweite große Schweizer Bank UBS hingegen beendete den Handel in Zürich lediglich mit einem leichten Verlust von minus 0,65 Prozent. Die UBS hatte am Dienstag den höchsten Jahresgewinn seit 2010 bekanntgeben können. Die Titel der Deutschen Bank legten in Frankfurt zwar um rund 3 Prozent zu, doch auch Deutschlands größtes Finanzinstitut ist schwer angeschlagen. Kürzlich musste es für das vergangene Jahr einen Verlust von 6,7 Milliarden bekanntgeben. Seit Jahresbeginn fiel ihr Aktienkurs von rund 21, 50 Euro auf aktuell gut 15 Euro. Wie skeptisch die Anleger sind, zeigt sich auch an den Kreditausfallversicherungen für die Deutsche Bank (Credit Default Swaps), auf deren drastischen Kursanstieg der Finanzblog Zero Hedge hinweist. Der Index für das Ausfallrisiko europäischer Banken stieg indes auf ein 3-Jahres-Hoch.
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