IS verliert Tausende Kämpfer

  05 Februar 2016    Gelesen: 780
IS verliert Tausende Kämpfer
Mit Anschlagsplänen unter anderem in Berlin hält der IS die Welt in Atem. Im selbsternannten "Kalifat" der Extremisten läuft es allerdings gar nicht gut für die Extremisten. Saudi-Arabien will zum entscheidenden Schlag gegen die Miliz ausholen.
Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hat einem US-Geheimdienstbericht zufolge seit 2014 in Syrien und dem Irak etwa ein Fünftel seiner Kämpfer verloren. In den beiden Staaten verfügten die Islamisten inzwischen noch über 19.000 bis 25.000 Mann, hieß es in dem Bericht, den das Weiße Haus veröffentlichte. Vor zwei Jahren seien es schätzungsweise 20.000 bis 31.000 gewesen.

Neben den Verlusten auf dem Schlachtfeld, Fahnenflucht und den Folgen von "internen Disziplinierungsmaßnahmen" sei ein Grund für den Rückgang die größeren Hindernisse für Ausländer, sich dem IS in Syrien anzuschließen. Hier zeigten die Maßnahmen der Staatengemeinschaft Wirkung, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Allerdings könnten auch Islamisten aus dem Irak und Syrien dem Aufruf der IS-Führung gefolgt sein, in Libyen den Kampf für einen islamischen Gottesstaat aufzunehmen.

In dem Bericht wurden weder Angaben zur Stärke des IS in Nordafrika noch in Südasien oder anderen Teilen des Nahen Ostens gemacht. Die US-Schätzungen zu der Zahl der IS-Kämpfer in Libyen waren zunächst widersprüchlich: Während im Verteidigungsministerium von etwa 3000 die Rede war, sprachen andere amerikanische Regierungsvertreter von 5000 bis 6000.

Saudi-Arabien will Bodentruppen schicken

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hatte vor wenigen Tagen bei der internationalen Syrienkonferenz in Rom gesagt, dass 25 Prozent der an den IS verlorenen Gebiete mittlerweile zurückerobert worden seien, forderte aber gleichzeitig, in den Bemühungen nicht nachzulassen. "Es kommt jetzt darauf an, dass nicht nur militärische Siege gefeiert werden, sondern dass die befreiten Gebiete auch stabilisiert werden", sagte der SPD-Politiker.

Die US-geführte Militärkoalition gegen den IS verständigte sich darauf, den Kampf auf mehreren Ebenen zu verstärken sowie "den Druck und die Offensive an allen Fronten" aufrecht zu erhalten, teilte US-Außenminister John Kerry mit.

Zuletzt hatte Saudi-Arabien sich bereiterklärt, sich an einer möglichen Bodenoffensive gegen den IS in Syrien zu beteiligen. Ein Berater des saudiarabischen Verteidigungsministers sagte, wenn die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition sich entscheide, eine solche Militäraktion zu starten, wäre das Königreich dabei.

Brigadegeneral Ahmed Asseri sagte dem Fernsehsender Al-Arabija außerdem, dass die Streitkräfte des Landes seit 2014 mehr als 190 Luftwaffeneinsätze in Syrien geflogen seien. Für einen Sieg über den IS sei es aber notwendig, Luftangriffe und Einsätze von Bodentruppen zu kombinieren, sagte der General. Wenn es darüber einen Konsens in der Koalition gebe, sei Saudi-Arabien bereit mitzumachen.

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