Kurz verwies auf die von Wien gesetzte Obergrenze von 37.500 Flüchtlingen für dieses Jahr. Schon im Januar hätten 7000 Menschen einen Asylantrag gestellt. Zudem würden 30.000 Menschen allein über den Familiennachzug erwartet. Österreich habe deshalb "ein sehr dringendes Interesse" an weniger Neuankömmlingen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) forderte derweil eine schnellere Abschiebungen von Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei. Die Rückkehr derjenigen, die keinen Flüchtlingsschutz bräuchten, müsse intensiviert werden, sagte er am Freitag bei einem Treffen mit seinem griechischen Kollegen Panayotis Kouroublis in Athen. Überdies müsse die Zusammenarbeit mit der Türkei beim Grenzschutz und im Kampf gegen Schlepper verbessert werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reist am Montag nach Ankara, um die Umsetzung des EU-Türkei-Aktionsplans zur Flüchtlingskrise voranzutreiben.
Deutschland greift Griechenland mit zwei Booten der Bundespolizei und schrittweise bis zu 100 Beamten bei der Sicherung seiner Seegrenze zur Türkei unter die Arme. Das Ziel sei es nicht nur, alle Neuankömmlinge lückenlos zu registrieren und dann in der EU zu verteilen, sagte de Maizière. Das Ziel sei vor allem, den Zustrom der Flüchtlinge nach Europa zu begrenzen.
In Dänemark trat unterdessen die umstrittene Verschärfung der Asylregeln in Kraft. Seit Freitag ist es den Behörden erlaubt, Neuankömmlinge zu durchsuchen und ihnen alle Wertgegenstände oberhalb eines Wertes von 10.000 Kronen (1340 Euro) abzunehmen. Nur Eheringe und andere Gegenstände von hohem persönlichen Wert sind ausgenommen. An der Maßnahme gab es scharfe Kritik. Allerdings durchsuchen auch die Behörden in Bayern Flüchtlinge systematisch nach hohen Bargeldbeträgen oder Schmuck.
Zu den neuen Asylregeln in Dänemark gehört auch, dass Flüchtlinge drei Jahre warten müssen, bis sie einen Antrag auf Familiennachzug stellen können.
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