Kalın zufolge sollen die S-400 nicht in das Luftabwehrsystem des nordatlantischen Bündnisses integriert werden. „Das in der Nato bestehende System wird nicht beeinträchtigt werden“, sagte er gegenüber der Zeitung am Dienstag. Das S-400-System sei kein Angriffsmittel, sondern ein Abwehrsystem, äußerte er.
Trotz des Drucks vonseiten der Vereinigten Staaten dürfe keine Rede von einem Verzicht auf die Flugabwehrsysteme S-400 sein, so Kalın. Die türkischen Behörden würden ihre Gespräche mit den USA fortsetzen, um die Meinungsverschiedenheiten der beiden Länder beim Thema S-400-Anschaffung zu überwinden. Die nächsten Konsultationen zu diesem Problem würden im Rahmen des Nato-Gipfels am 3. und 4. Dezember stattfinden.
Am 11. Oktober hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu geäußert, Ankara habe die russischen Flugabwehrkomplexe erworben, weil es kein ewiger Bittsteller beim Nordatlantischen Bündnis sein wolle.
Streit um S-400-Lieferung
Die Lieferungen der russischen Flugabwehrsysteme S-400 belasten die Beziehungen Ankaras mit Washington schwer.
Im August hatten die Vereinigten Staaten ihr Angebot über die Lieferungen der US-Flugabwehrraketensysteme „Patriot“ an die Türkei offiziell zurückgezogen. Zuvor hatten die USA gefordert, den Deal mit Moskau aufzugeben und im Gegenzug Patriot-Systeme zu übernehmen.
Zudem schloss Washington Ankara aus dem F-35-Programm aus. US-Präsident Donald Trump äußerte, die USA würden keine Kampfjets von diesem Typ an die Türkei verkaufen, da das Land auf die S-400-Anschaffung eingegangen sei.
Bereits vor zwei Jahren hatten Moskau und Ankara einen Vertrag zur Lieferung von Flugabwehrsystemen S-400 geschlossen. Derzeit sind die Lieferungen abgeschlossen. Laut Erdogan sollen die angeschaffenen Systeme ab April 2020 völlig einsatzbereit sein. Bis zum 2. Januar werden türkische Militärs im Bereich der Bedienung dieser Waffen in Russland ausgebildet.
sputniknews
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