Bundeskanzlerin Angela Merkel bezieht ein stolzes Jahresgehalt von 250.000 Euro inklusive Zulagen. Einem IT-Berater der Bundesregierung zahlt das Finanzministerium aber deutlich mehr - 646.000 Euro für zwei Jahre. Dazu kommen Kosten von etwa 700.000 Euro in diesem Zeitraum für zwei Analytiker. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Schriftliche Frage des Grünen-Abgeordneten Sven-Christian Kindler hervor, die dem Berliner "Tagesspiegel" vorliegt.
Der gutbezahlte externe Projektleiter soll die verzögerte Datenbank der Finanzkontrolle Schwarzarbeit doch noch an den Start bringen. Der Versuch war in den vergangenen Jahren immer wieder gescheitert. Das IT-Tool für Finanzkontrolle Schwarzarbeit mit Namen "ProFis 2.0" soll nun aber bis Juli 2020 fertig sein. Durch ein Datenbankabrufverfahren für Staatsanwaltschaften, Finanz- und Polizeibehörden soll den Schwarzarbeitskontrolleuren die Arbeit erleichtert und bessere sowie häufigere Kontrollen ermöglicht werden.
In dem Schreiben wird die Verzögerung damit begründet, dass "die Praxistauglichkeit der Software in Frage gestellt werden musste". Zudem wurden die Anforderung durch den Dienstleister zunächst "nicht ausreichend benutzerfreundlich" umgesetzt, sodass auch Neuplanungen gemacht werden mussten.
"Dass Minister Scholz bereit war, einem einzigen Projektleiter über 600.000 Euro zu zahlen damit das System endlich an den Start kommt, zeigt, dass die Verzweiflung im Finanzministerium groß sein muss", sagte der Grünen-Abgeordnete Kindler dem "Tagesspiegel". "2020 muss das System endlich an den Start gehen. Für die Zukunft erwarte ich, dass Minister Scholz die Kosten für externe Berater in seinem Ministerium eindämmt."
n-tv
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