Zwischen 2008 und 2018 habe sich dieser Baustau bundesweit von rund 320.000 auf 693.000 erhöht, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin mit. Das spiegele sich auch im Auftragsbestand wider, der die eingegangenen, aber noch nicht vollständig ausgeführten Aufträge im Wohnungsbau beschreibt. Er steige seit 2015 kontinuierlich und habe 2018 den höchsten Stand seit 1997 erreicht. “So warten aktuell Aufträge im Wert von rund 9,1 Milliarden Euro auf ihre Ausführung”, erklärten die Statistiker.
Die wachsende Bevölkerung vor allem in den Großstädten erhöhte in den vergangenen Jahren den Druck auf den Wohnungsmarkt. 2018 lebten in Deutschland 2,5 Millionen Menschen mehr als noch 2012. Die Großstädte verzeichneten besonders hohe Zuwächse - allen voran Leipzig (+12,9 Prozent), Frankfurt am Main (+9,5) und Berlin (+8). “Neben dem Geburtenüberschuss ist vor allem der Zuzug aus dem Ausland für die Bevölkerungszunahme in den Städten ab 100.000 Einwohnern verantwortlich”, erklärten die Statistiker.
“Junge Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren zieht es in die Metropolen”, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel. Von 2013 bis 2018 seien unterm Strich 1,2 Millionen Menschen in die kreisfreien Großstädte gezogen. Bei den Menschen ab 40 Jahren sehe die Entwicklung anders aus: Hier seien 120.000 Menschen dieser Altersgruppe aus den Großstädten weggezogen. “Insgesamt betrachtet hat sich damit der Bedarf an Wohnraum besonders in den Städten deutlich erhöht”, sagte Thiel.
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