Formel 1 setzt im Ziel wieder auf die Flagge

  05 Dezember 2019    Gelesen: 1346
Formel 1 setzt im Ziel wieder auf die Flagge

Wann ein Formel-1-Rennen endet, entscheidet 2019 die Technik. Weil diese Technik aber Fehler macht, wird sie für 2020 nach nur einem Jahr schon wieder ersetzt. Statt einer Einblendung auf dem Display gilt dann wieder die gute alte Zielflagge.

Für Sergio Perez war es eine glückliche Fügung, dass die Technik nicht funktionierte. Denn wäre der Große Preis von Japan am 13. Oktober wie geplant nach 53 Runden zu Ende gegangen, wäre der mexikanische Formel-1-Pilot in der Gesamtwertung der WM 2019 Elfter geworden. Weil das elektronische System das Rennen in Suzuka beim Sieg von Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas aber versehentlich bereits eine Runde früher und damit nach 52 Umläufen beendete. Sein Unfall in Runde 53 blieb ohne Folgen.

Perez holte deshalb vier zusätzliche Punkte und ist am Saisonende halt nicht Elfter, sondern Zehnter der Gesamtwertung. Eben dieser technische Fehler führt nun dazu, dass die erst zu dieser Saison eingeführte Regelung für 2020 wieder abgeschafft wird. Dann gilt nicht mehr eine Anzeige auf dem Fahrerdisplay als verbindliches Ende des Rennens. Sondern wieder das altbewährte Schwenken einer echten Zielflagge.

Das Schwenken gab es zwar auch dieses Jahr, aber mehr aus ästhetischen als auch sportlichen Gründen. Denn sie bedeutete den Zuschauern an der Strecke und den Bildschirmen zwar das Rennende, war für die Fahrer jedoch nicht maßgeblich. In der Saison 2019 galt: Das Rennen ist offiziell beendet, wenn die Fahrer dies auf ihrem Display angezeigt bekommen; unabhängig davon, ob bei der Zieldurchfahrt eine Flagge geschwenkt wird. Nach dem Fehler in Japan ist es damit schon wieder vorbei. Für 2020 gilt wieder: Wer über die Ziellinie fährt und dabei eine schwarz-weiß-karierte Flagge sieht, hat das Rennen geschafft.

Dabei war das System eigens eingeführt worden, um solche Fehler zu vermeiden. In der Saison 2018 hatte beim Großen Preis von Kanada Model Winnie Harlow die Zielflagge auch eine Runde zu früh geschwenkt. Konsequenz dieses Fehlers war die Einführung der Displaylösung - die sich als ähnlich fehleranfällig zeigte. Damals war Perez übrigens Leidtragender. Er überholte Kevin Magnussen erst nach der Ziellinie. Da es allerdings nur um die Plätze 13 und 14 ging, kostete das zumindest keine wertvollen WM-Punkte.

n-tv


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