Nach Angaben der Zeitung „Hindustan Times“ war die Nationale Islamischen Universität (Jamia Millia Islamia) das Epizentrum der Krawalle. Dort hatten muslimische Studenten tagelang zunächst friedlich gegen das neue Staatsbürgerschaftsgesetz demonstriert, das Nicht-Muslimen aus Afghanistan, Pakistan und Bangladesch einen leichteren Zugang zur indischen Staatsbürgerschaft ermöglicht.
Das Gesetz, das seit der vergangenen Woche in Kraft ist, soll Nicht-Muslime in den Nachbarstaaten vor Verfolgung schützen. Die indischen Demonstranten werfen der Regierung Diskriminierung von Muslimen vor und warnen vor Millionen Zuwanderern.
Am Sonntag eskalierten die Proteste, die Demonstranten warfen Steine, zündeten Autos an und versperrten die Straßen. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas und Gummiknüppel ein. In der vergangenen Nacht wurden der Zeitung zufolge rund 100 Menschen auf dem Campus festgenommen. Viele von ihnen wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Regierung kappt Internet
Im Süden von Neu-Delhi blieben alle Ausbildungseinrichtungen am Montagvormittag geschlossen. Polizei und Armee sind dort in Stellung gegangen.
Unterdessen ließ die indische Regierung laut dem Sender NDTV in den Unruheregionen im Norden und Nordosten des Landes den Zugang zum Internet beschränken.
Die Restriktionen gelten demnach für die Bundesstaaten Uttar Pradesh, Westbengalen und Assam sowie das Nationale Hauptstadtterritorium Neu-Delhi.
sputniknews
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