Das Geldhaus erklärte, es habe rund eine Milliarde Euro zur Verfügung, um die Zinszahlung von rund 0,35 Milliarden Euro am 30. April 2016 zu leisten. Für 2017 stünden ohne Berücksichtigung des operativen Ergebnisses 2016 geschätzt rund 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung. So werde unter anderem der Verkauf der 19,99-prozentigen Beteiligung an der Hua Xia Bank einen positiven Effekt von rund 1,6 Milliarden Euro haben. Zudem stünden rund 1,9 Milliarden Euro an Reserven zur Verfügung, um gegebenenfalls zukünftig auftretende Verluste zu kompensieren.
Die Aktie der Deutschen Bank verloren 9,5 Prozent und schlossen bei 13,82 Euro – so tief hat sie einen Börsentag noch nie beendet. Im Handelsverlauf waren die Titel des Geldhauses zeitweise um 11,8 Prozent auf 13,46 Euro eingebrochen – und lagen damit nur noch knapp über dem im Januar 2009 im Handelsverlauf aufgestellten Rekordtief von 13,39 Euro.
Die Deutsche Bank war vom Abverkauf besonders betroffen, doch beileibe nicht das einzige Opfer einer von viele Beobachtern eher irrational bewerteten Abkehr von Bank-Werten. Die FT berichtet von mehreren Analysten, die die Kurseinbrüche für überzogen halten. Die Aktien der Commerzbank verloren ebenfalls 9,5 Prozent, die Titel der französischen Societe Generale und der spanischen Banco Santander büßten jeweils gut sechs Prozent ein. Der europäische Banken-Index sank um 5,6 Prozent auf 138,18 Punkte.
Doch auch die US-Investmentbanken wurden in den Strudel gerissen: Morgan Stanley und Goldman Sachs verloren im Lauf des Tages an der Wall Street bis zu 6 Prozent.
Die Investoren fürchten, dass die US-Notenbank als eine der letzten der großen Zentralbanken Negativ-Zinsen einführen könnte. Dann wird das klassische Bankgeschäft noch unattraktiver. Außerdem will die Fed im März einen verschärften Stress-Test durchführen – dann könnte es für einige Institute weitere unangenehme Überraschungen geben.
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