Hoffnungsschimmer für Windenergie - Mehr Gebote für Projekte

  21 Dezember 2019    Gelesen: 816
Hoffnungsschimmer für Windenergie - Mehr Gebote für Projekte

Berlin (Reuters) - Die angeschlagene deutsche Windbranche sieht einen Hoffnungsschimmer.

Für die vom Bund geplanten Windprojekte mit einer Leistung von 500 Megawatt hat es Gebote für über 600 Megawatt gegeben, wie die Bundesnetzagentur am Freitag mitteilte. “Ob sich daraus eine Trendwende für die Windenergie an Land schlussfolgern lässt, muss sich jedoch noch zeigen”, erklärte die Behörde. Bei den vorangegangenen Ausschreibungen hatte es zu wenig Gebote gegeben, um die ausgeschriebenen Windleistungen auch wirklich bauen zu können. Die Windsparte des Maschinenbauverbandes VDMA blieb skeptisch: “Die aktuell leichte Überzeichnung ist allenfalls ein Zwischenhoch und repräsentiert noch keinen nachhaltigen und gesunden Wettbewerb”, erklärte der Chef von VDMA-Power-Systems, Gerd Krieger.

Die Bundesnetzagentur schreibt in regelmäßigen Abständen eine gewisse Menge an Windleistung aus. Darauf bewerben sich Betreiber mit ihren Projekten. Diejenigen bekommen den Zuschlag, welche die geringsten Subventionen auf den Strompreis verlangen, wobei der Bund eine Höchstgrenze vorgibt.

In den ersten neun Monaten des Jahres wurden nur noch rund 350 Windräder an Land neu genehmigt. Vor drei Jahren waren es in diesem Zeitraum mehr als dreimal so viele gewesen. Gründe sind ist zum einen ein Mangel an Flächen sowie zum anderen Widerstand und Klagen von Bürgern aus der Nachbarschaft. Dies hat bereits zum Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen in der Branche geführt. Die Bundesregierung will daher bundesweite Regeln zum Abstand von Windrädern von Wohnhäusern einführen, um mehr Akzeptanz zu schaffen. In Branche und Umweltverbänden traf dies jedoch auf scharfe Kritik, da der Ausbau dann völlig ausgebremst werde. Die Regelungen wurden verschoben und sollen nun bis März diskutiert werden.

Die Entwicklung ist auch wichtig für die Klimaziele Deutschlands. Nach bisheriger Planung sollen bis 2030 rund 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen, von denen Windenergie an Land die wichtigste ist.


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