Die gesetzlichen Krankenkassen schließen das Jahr mit einem Verlust ab. "Das Defizit für 2019 wird über eine Milliarde Euro betragen", sagte Doris Pfeiffer, Vorstandschefin des Verbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), der Funke-Mediengruppe.
Pfeiffer sprach von einer "alarmierenden" Entwicklung. Denn auch Rekordeinnahmen der Krankenkassen hätten den Verlust nicht verhindern können. der Grund seien stark steigende Ausgaben. Dieser Trend habe sich während des Jahres sogar beschleunigt.
Dies liege einerseits am medizinischen Fortschritt, andererseits an teuren Gesetzen der Bundesregierung, sagte die Vorstandschefin. "Allein durch das Terminservicegesetz und das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz kommen auf die Krankenkassen im nächsten Jahr rund fünf Milliarden Euro an Mehrausgaben zu", sagte Pfeiffer.
Weil die meisten Kassen einen Teil ihrer Rücklagen auflösen würden, könnten sie aber ihre Zusatzbeiträge im Jahr 2020 stabil halten und müssten nicht erhöhen. Erst ab 2021 werde es wohl zu höheren Beiträgen kommen, sagte Pfeiffer. Es ist das erste Mal seit 2015, dass die gesetzlichen Krankenkassen wieder Verlust machen.
Die Betriebsmittel und Rücklagen der Krankenkassen lagen nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums Ende 2018 bei rund 21 Milliarden Euro.
spiegel
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