„Der Schaden ist gewaltig”: Wiederaufbau von Notre-Dame braucht Jahrzehnte – Expertin

  29 Dezember 2019    Gelesen: 1015
    „Der Schaden ist gewaltig”:   Wiederaufbau von Notre-Dame braucht Jahrzehnte –   Expertin

Es könnte noch Jahrzehnte dauern, bis die bei einem Brand schwer beschädigte Pariser Kathedrale Notre-Dame wiederaufgebaut ist. Dies meinte die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner in einem WDR-Interview am Samstag.

„Der Schaden ist gewaltig”, betonte sie. Der Dachstuhl sei abgebrannt und vieles im Innenraum der Kathedrale sei verrußt.

Gewölbe massiv beschädigt

Im Gewölbe von Notre-Dame gebe es drei massive Löcher, außerdem seien zwei Innenstützen in der Statik gefährdet.

„Bis die Gesamtsanierung abgeschlossen ist, das wird noch dauern“, so Schock-Werner.

Es lösten sich immer noch Steine aus den Gewölben, auf den Mauern lägen tonnenschwere verbrannte Balken. Bisher dürfe man „weder unter noch auf die Gewölbe“. Möglich sei auch, dass weitere Gewölbeteile zusammenbrechen.

„Der ganze Dreck sitzt im Mauerwerk”

Laut der Kunsthistorikerin kommen noch weitere „Detailprobleme“ hinzu. Die Kathedrale habe mit dem verschmutzten Wasser aus der Seine zwar effektiv gelöscht werden können, aber „der ganze Dreck aus der Seine sitzt jetzt im Mauerwerk“. Bis die Mauern endlich trocken seien, würde es „zehn Jahre dauern“.

Die Chancen auf Rettung der Kathedrale stehen nach Einschätzung des Domdekans Patrick Chauvet bei 50 Prozent. Notre-Dame sei derzeit nicht außer Gefahr, erklärte er im Dezember gegenüber der Associated Press.

Großbrand am 15. April

Der schwere Brand in der Kathedrale Notre-Dame war am 15. April ausgebrochen und hatte das historische Bauwerk im Zentrum von Paris schwer beschädigt. Das Feuer hatte den Dachstuhl zerstört, die Außenmauern stark beschädigt und den Dachreiter zum Einsturz gebracht. Jedoch sind laut den Feuerwehrleuten die Struktur von Notre-Dame und die Hauptkunstwerke erhalten geblieben.

Die Pariser Staatsanwaltschaft gab als mögliche Ursachen des katastrophalen Großbrandes unter anderem auch eine nicht ganz ausgelöschte Zigarette und eine defekte Stromleitung an.

jeg/mt/dpa


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