Der ewige Zweite Wright besiegt seinen Fluch

  02 Januar 2020    Gelesen: 819
  Der ewige Zweite Wright besiegt seinen Fluch

Das richtige Timing gibt den Ausschlag: Nach einem hochklassigen Finale gegen Titelverteidiger Michael van Gerwen ist Peter Wright neuer Darts-Weltmeister. Im wichtigsten Spiel seiner Karriere gelingt dem Schotten ein historischer Sieg, weil er in den entscheidenden Momenten nervenstärker ist.

Peter Wright gilt vor jedem Turnier als Mitfavorit. Der 49-Jährige ist oft bis ganz zum Schluss im Rennen, wenn es um die wichtigsten Trophäen und hohen Preisgelder geht. Am Ende jubeln durfte Wright in seiner langen Karriere aber nur selten. Die UK Open 2017 blieben lange sein einziger großer Einzel-Titel. Seit dem Neujahrsabend ist das nun anders: Wright gewinnt überraschend die Weltmeisterschaft und steht ab sofort in den Darts-Geschichtsbüchern. Wright ist nicht länger einer von vielen "Ewigen Zweiten", denen im entscheidenden Moment die Nerven fehlen.

"Snakebite" hatte das Endspiel am Abend furios begonnen. Nachdem sich Wright den ersten Satz mit etwas Glück gesichert hatte, gelang ihm in Satz zwei direkt ein "Break". Der Wille von Michael van Gerwen war dadurch aber längst nicht gebrochen. "The Green Machine" gewann Satz drei im Schnelldurchlauf und holte sich auch einen umkämpften vierten Satz zum 2:2-Ausgleich. Doch dann begann die Phase, in der Wright das Spiel auf seine Seite zog.

Mit einer beeindruckenden Doppelquote zog der Schotte seinem niederländischen Kontrahenten den Zahn. Van Gerwen kämpfte sich zwischenzeitlich auf 3:4 heran, verpasste aber in der Folge einige Chancen auf die schmalen Doppelfelder. Wright dagegen ließ nie mehr als zwei Chancen auf Doppel aus, spielte in den wichtigen Momenten die deutlich besseren Darts. Als er auf 6:3 davon zog, verließ "MvG" bereits konsterniert die Bühne. Dabei war nach dem Satz gar keine Pause vorgesehen, Schiedsrichter Russ Bray rief ihm mit seiner berühmten Reibeisenstimme hinterher und sorgte dafür, dass direkt der nächste Satz starten konnte.

Doppel Zehn zum Glück

Eine Werbepause vor dem zehnten Satz hätte van Gerwen möglicherweise noch einmal die Chance gegeben, sich zu besinnen und auf ein Comeback einzustellen. Aber dazu sollte es nicht mehr kommen. Im vierten Leg des zehnten Satzes nutzt Wright ohne den ganz großen Druck seinen dritten Matchdart auf die Doppel Zehn zum Sieg.

Zum bereits zehnten Mal musste Peter Wright im Finale eines Major-Turniers gegen Michael van Gerwen antreten. Neun Mal hatte er zuvor verloren, teils krachend, teils auf dramatische Art und Weise. Ausgerechnet im Finale des wichtigsten und größten Turniers ist Wright nicht zu bremsen und beweist damit sein an diesem Abend überragendes Timing.

Im neuesten Podcast analysieren Kollege Kevin Schulte und Christian Rüdiger ausführlich das Finale der Darts-WM 2020 und werfen auch einen Blick auf die Auswahl der Spieler für die Premier League, die am 6. Februar in Aberdeen beginnt.

Quelle: ntv.de


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