Von der Leyen sagte nach einer Sondersitzung der EU-Kommission in Brüssel, der Gebrauch von Waffen müsse jetzt aufhören, um Raum für Dialog zu schaffen.
Alle seien dazu aufgerufen, Gespräche wieder aufleben zu lassen. Die EU könne dabei auf ihre ganz eigene Weise beitragen. Man habe bewährte Beziehungen zu vielen Akteuren in der Region. Zudem machte von der Leyen deutlich, dass die EU an dem stark gefährdeten Atomabkommen mit dem Iran von 2015 festhalten will.
Der EU-Außenbeauftragte Borrell sagte, er habe den iranischen Außenminister Sarif zu einem Treffen nach Brüssel eingeladen.
Bundesaußenminister Maas erklärte in Berlin, die Bundesregierung verurteilte den Angriff auf irakische Militärstützpunkte, auf denen auch Koalitionskräfte stationiert seien. Teheran müsse alle Schritte unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation führten. Der SPD-Politiker betonte mit Blick auf die anderen Konfliktparteien, alle seien aufgefordert, Besonnenheit und Zurückhaltung zu üben. Ähnlich hatte sich
zuvor Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer geäußert.
Das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Chamenei, bezeichnete die Angriffe als „Schlag ins Gesicht der Vereinigten Staaten“. Die US-Truppen müssten die Region verlassen, meinte Chamenei.
In der Nacht waren nach US-Angaben zahlreiche Raketen auf dem Luftwaffenstützpunkt Ain-al-Assad im Zentrum des Landes und der Basis in Erbil in der irakischen Kurdenregion eingeschlagen. Der Iran reagierte damit auf die gezielte Tötung des hochrangigen Generals Soleimani durch die USA. In Erbil sind auch rund 115 Bundeswehrsoldaten stationiert. Sie sind nach Angaben des Einsatzführungskommandos wohlauf.
Die US-Regierung will sich erst im Laufe des Tages offiziell äußern. Präsident Trump hatte die Angriffe auf Twitter bestätigt und erklärt, man prüfe, ob es Opfer gegeben habe. Soweit sei alles in Ordnung.
deutschlandfunk
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