Kündigte US-Zeitung Mord an iranischem General an?: Insider-Tipp von „New York Times“

  09 Januar 2020    Gelesen: 832
Kündigte US-Zeitung Mord an iranischem General an?: Insider-Tipp von „New York Times“

Seit der „Drohnen-Hinrichtung“ des iranischen Top-Generals Qassem Soleimani befürchtet die Welt einen großen Krieg zwischen den USA und dem Iran. Was nun mehr als stutzig macht: Ein Blick in US-Medien verrät, dass die Zeitung „New York Times“ schon einen Tag vor der Ermordung von einem solchen Attentat berichtet hat. Das wirft viele Fragen auf.

Der hochrangige iranische General Qassem Soleimani wurde in der Nähe des internationalen Flughafens von Bagdad am dritten Januar 2020 um 1.00 Uhr (nachts) Ortszeit durch US-Raketen getötet. Diese wurden zuvor von US-amerikanischen Drohnen auf den Konvoi des Offiziers aus dem Iran abgefeuert. Soleimanis Flugzeug war grade erst im Irak gelandet. Der Top-General hatte die Maschine nur wenige Minuten verlassen. Dann erfolgte das tödliche Attentat auf ihn, das nun die Welt in den kriegerischen Abgrund reißen könnte.

Der exakte Zeitpunkt der gezielten Ermordung des iranischen Offiziers durch die USA ist in dem Zusammenhang überaus wichtig. Denn: Bereits am zweiten Januar – also schon einen Tag vor dem US-Attentat auf den Iraner – hatte die weltbekannte und renommierte US-Zeitung „New York Times“ einen Artikel veröffentlicht, in dem genau ein solches Szenario entworfen wurde. Darauf machen seit Tagen kritische Beobachter aufmerksam.

Demnach berichtete die „New York Times“ einen Tag vor der Soleimani-Ermordung:

„Gibt es eine Person in einem unfreundlichen Land, die nicht festgenommen werden kann? Was, wenn der ehemalige Befehlshaber der iranischen Revolutionsgarden, Qassem Soleimani, zu einem Treffen nach Bagdad kommt und man (die USA, Anm. d. Red.) dessen genaue Adresse kennt? Die Versuchungen, Hyperschallraketen gegen diese Person einzusetzen, wären dann überaus verlockend.“

Der besagte „New York Times“-Beitrag ist ein allgemeiner militärpolitischer Kommentar über die neue Waffengattung der Hyperschallwaffen. Der iranische General Soleimani wird darin nur kurz in einem Absatz erwähnt. „Letzte Woche kündigte der russische Präsident Wladimir Putin die Stationierung der ‚Avangard‘ an: Einer der ersten Raketen einer neuen Klasse, die eine Überschallgeschwindigkeit erreichen kann“, so beginnt der Artikel. „Solche Waffen waren lange Zeit aus offensichtlichen Gründen ein Wunschobjekt russischer, chinesischer und amerikanischer Militärführer. (…) Keine existierende Verteidigung kann solche Waffen aufhalten – deshalb wollen alle Staaten sie.“

Am Ende richteten zwar keine Hyperschallraketen, sondern konventionelle US-Raketen, den Iran-General hin – aber trotzdem bleiben viele Fragen: Was hat die „New York Times“ dazu bewogen, diesen Text mit dem Absatz über Soleimani zu veröffentlichen? Speziell einen Tag vor dessen echter Ermordung? Wieso hat Gastautor Steven Simon seinen Text über allgemeine Hyperschallwaffen-Systeme genau so gestaltet? Warum hat er darin überhaupt dieses Szenario entworfen?

Der Job des „New York Times“-Gastautors könnte Teil der Antwort sein: Denn der ist Analytiker am „Quincy Institute“ und unterrichtet zudem Internationale Beziehungen am Colby College nahe im Bundesstaat Maine. Sprich: Steven Simon, der Autor des Artikels, ist Militär-Analytiker bei einem wohl regierungsnahen Think Tank in der US-Hauptstadt.

Simons Arbeitgeber, das „Quincy Institute for Responsible Statecraft“ (Quincy-Institut für verantwortliche Staatskunst; benannt nach dem früheren US-Präsidenten John Quincy Adams) ist ein noch junger Think-Tank in Washington, der erst 2019 gegründet wurde. Ein Teil des Budgets stellt laut einem Bericht der US-Zeitung „Boston Globe“ aus Juni 2019 die „Open Society Foundation“ von George Soros dem Think-Tank zur Verfügung. Weiter interessant, wenn auch nicht überraschend: Wer am Mittwoch den Internet-Auftritt des Think-Tanks besuchte, der konnte etliche Analysen und Berichte zum Mord an dem iranischen General auf der Startseite finden.

Da den Redaktionen und Journalisten der „New York Times“ seit jeher gute Kontakte zu US-Geheimdiensten wie der CIA sowie zum US-Militär nachgesagt werden, ist es nicht weiter verwunderlich, dass ein Militär-Analytiker aus Washington einen Gastbeitrag verfasst. Aber dass in einem solchen Text zukünftige Attentate, Kriegsverbrechen oder gezielte Ermordungen der US-Streitkräfte sozusagen „vorhergesagt“ werden, scheint eine neue Dimension zu sein.

sputniknews


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