Pompeo: USA hatten keine genauen Informationen zu angeblichen Angriffsplänen von Soleimani

  10 Januar 2020    Gelesen: 958
    Pompeo:   USA hatten keine genauen Informationen zu angeblichen Angriffsplänen von Soleimani

US-Außenminister Mike Pompeo hat in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News zugegeben, dass die Vereinigten Staaten über keine genauen Informationen zu angeblichen Plänen des später ermordeten iranischen Generals Qassem Soleimani verfügten, Attacken gegen die USA zu verüben.

„Es gibt keinen Zweifel, dass es eine Reihe bevorstehender Angriffe gab, die von Qassem Soleimani geplant wurden“, sagte Pompeo. Das Interview wurde am Donnerstag ausgestrahlt.

„Wir wissen nicht genau, wann, und wir wissen nicht genau, wo, aber es war real“, äußerte er.

Dennoch zeigte sich der Außenminister von der Richtigkeit des Vorgehens der Vereinigten Staaten überzeugt:

„Hier gab es eine echte Chance und hier gab es eine echte Notwendigkeit. Wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Der Präsident hat die richtige Entscheidung getroffen“, äußerte er.

Ermordung von Soleimani
In der Nacht zum 3. Januar waren der Kommandeur der iranischen Al-Quds-Spezialeinheit, General Qassem Soleimani, sowie der Gründer der „Kataib Hisbollah“, Abu Mahdi al-Muhandis, bei einer Operation der US-Truppen im Raum des internationalen Flughafens von Bagdad getötet worden.

Die USA sahen in al-Muhandis einen der Initiatoren des Angriffs auf die US-Botschaft in Bagdad am 31. Dezember und warfen Soleimani vor, Attacken auf US-Bürger vorbereitet zu haben.

US-Präsident Donald Trump behauptete, Soleimani habe einen Bombenanschlag auf eine US-Botschaft geplant. Allerdings nannte Trump keine Details dazu.

In der Nacht zu Mittwoch führte die Iranische Revolutionsgarde nach eigenen Angaben eine Vergeltungsaktion für die Ermordung von Soleimani durch. Boden-Boden-Raketen wurden von iranischem Territorium aus auf den Stützpunkt Ayn al-Asad in der westirakischen Provinz Anbar sowie eine Militärbasis in der Provinz Erbil im Norden des Landes abgefeuert, wo US-Militärkontingente stationiert sind.

Als Reaktion darauf äußerte Trump in einer Rede an die Nation, Washington wolle keine militärische Stärke zum Einsatz bringen, und kündigte neue Sanktionen gegen Teheran an.

US-Abgeordneten geht Trumps Politik im Nahen Osten zu weit
Nach der Ermordung von Soleimani forderten die Demokraten sowie mehrere Republikaner im US-Kongress die Administration dazu auf, über die Gründe dieser Aktion aufzuklären. Zu diesem Zweck wurde ein Briefing hinter verschlossenen Türen abgehalten. Die Abgeordneten wollten sich damit jedoch nicht zufriedengeben.

Am Donnerstag stimmte das von Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus einer Resolution zu, die die Kriegsbefugnisse des Präsidenten im Konflikt mit dem Iran begrenzt. Das Weiße Haus kritisierte das Dokument. Die Resolution habe keine Gesetzeskraft und sei nicht bindend, hieß es.

sputniknews


Tags:


Newsticker