Betriebsrat warnt vor Massenentlassungen bei Real

  15 Januar 2020    Gelesen: 791
Betriebsrat warnt vor Massenentlassungen bei Real

Bei der angeschlagenen Handelskette Real droht nach dem Verkauf an Investoren der Verlust von 10.000 Jobs. Der Betriebsrat spricht von einem Drama.

Lange hat die angeschlagene Supermarktkette Real nach einem Käufer Ausschau gehalten. Der ist inzwischen zwar gefunden - doch den Mitarbeitern steht das Schlimmste womöglich noch bevor. Kurz vor dem geplanten Verkauf der Kette an Finanzinvestoren warnt Betriebsratsvorsitzender Werner Klockhaus, das Unternehmen stehe vor einem radikalen Kahlschlag beim Personal.

"Der Gesamtbetriebsrat rechnet mit etwa 10.000 Arbeitslosen", sagte Klockhaus in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". "Das heißt, fast jede dritte Stelle ist in akuter Gefahr. Es wird ein Drama." Derzeit beschäftigt Real etwa 34.000 Mitarbeiter.

Die Metro AG - Reals Mutterkonzern - plant, alle 277 Real-Märkte in Deutschland Ende Januar an das deutsch-russische Konsortium X-Bricks zu verkaufen. Die meisten Mitarbeiter würden laut Klockhaus durch Filialschließungen ihre Stelle verlieren. Vor dem Aus stünden auch die Zentralverwaltung in Düsseldorf, die Logistik, Werbung und IT-Abteilung.

"Nach dem Verkauf wird nichts mehr so sein, wie es war", prophezeit Klockhaus. Allein schon durch mögliche Filialschließungen würden bis zu 6000 Beschäftigte ihre Arbeit verlieren, so Klockhaus. Der Betriebsrat wünscht sich deshalb Unterstützung durch die Politik. Es habe "viele Gespräche mit Politikern aus allen Ebenen" gegeben, darunter auch Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Hilfszusagen seien aber ausgeblieben.

spiegel


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