Internationale Umfrage - Kapitalismus richtet "mehr Schaden als Gutes" an

  20 Januar 2020    Gelesen: 993
  Internationale Umfrage - Kapitalismus richtet "mehr Schaden als Gutes" an

London (Reuters) - Der Kapitalismus trifft einer Umfrage zufolge in zahlreichen Ländern auf starke Skepsis.

In seiner derzeitigen Form richtet er nach Auffassung der Mehrheit “mehr Schaden als Gutes in der Welt” an. Dieser Einschätzung stimmten in einer internationalen Erhebung der US-Kommunikationsagentur Edelman 56 Prozent der Befragten zu. Die Studie wurde am Montag anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgestellt. Befragt wurden mehr als 34.000 Personen in 28 Ländern.

Das “Edelman Trust Barometer” wird seit dem Jahr 2000 ermittelt. Es misst das Vertrauen von Bürgern in zentrale Institutionen. Über die Jahre stellten die Autoren eine wachsende Wahrnehmung von sozialer Ungleichheit fest. “Die Menschen bezweifeln, dass die Welt, in der wir heute leben, optimal für eine gute Zukunft ist”, erläuterte Studienleiter David Bersoff. Zu den genannten Sorgen zählen das Tempo des technischen Fortschritts, Arbeitsplatzunsicherheit, Misstrauen in die Medien und das Gefühl, dass die nationalen Regierungen den aktuellen Herausforderungen nicht gewachsen seien.

Am wenigsten Vertrauen wird dem Kapitalismus in Thailand und Indien entgegengebracht. Auch in Frankreich ist die Skepsis hoch. Nur in Australien, Kanada, den USA, Südkorea, Hongkong und Japan widersprach eine Mehrheit der Negativbeurteilung. Generell genießt der Kapitalismus in Asien mehr Vertrauen als in anderen Gegenden der Welt.


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