FDP: Vaterschaftstests auch vor der Geburt

  28 Januar 2020    Gelesen: 1013
  FDP:   Vaterschaftstests auch vor der Geburt

Nach der zwölften Schwangerschaftswoche, aber vor der Geburt: Die FDP möchte, dass Eltern früher erfahren können, wer wirklich der Vater des erwarteten Kindes ist. Bislang sind solche pränatalen Tests nur in Ausnahmefällen möglich.

Schon während der Schwangerschaft sicher wissen, wer der Vater ist - das möchte die FDP umsetzen und strebt dafür eine generelle Legalisierung von Vaterschaftstests vor der Geburt eines Kindes an. Das geht aus einem Gesetzentwurf der FDP-Bundestagsfraktion hervor, über den die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") berichtet. Das bisherige Verbot vorgeburtlicher Vaterschaftstests sei "aus der Zeit gefallen", kritisierte die FDP-Abgeordnete Katrin Helling-Plahr.

Der Vaterschaftstest für Ungeborene soll nach dem Willen der FDP allerdings erst nach Ablauf der zwölften Schwangerschaftswoche erlaubt sein, wie die "SZ" weiter berichtet. Zu diesem Zeitpunkt endet die Frist, bis zu der Frauen in Deutschland straffrei abtreiben dürfen. Schwangere und potenzielle Väter sollen nach diesen Plänen also zwar schon während der Schwangerschaft Gewissheit über die Vaterschaft erhalten, aber nicht auf Grundlage dieses Wissens abtreiben lassen dürfen.

Bislang sind vorgeburtliche Vaterschaftstests in Deutschland nur erlaubt, wenn die Schwangerschaft aus einer Straftat entstanden sein könnte, also bei einer Vergewaltigung. Die FDP kritisiert laut "SZ" in ihrem Gesetzentwurf, dass Schwangere und potenzielle Väter "in der Zeit zwischen Bekanntwerden der Schwangerschaft und Geburt in konstanter Ungewissheit leben" müssten.

Konkret geht es den Liberalen dem Bericht zufolge um die Anwendung der neuen Bluttests auf Abstammung, bei denen auf eine riskante Fruchtwasseruntersuchung verzichtet werden kann. Das Blut der Mutter und eine DNA-Probe des potenziellen Vaters genügen für diese Untersuchung.


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