New Yorker Polizist wegen Totschlags schuldig gesprochen

  12 Februar 2016    Gelesen: 1097
New Yorker Polizist wegen Totschlags schuldig gesprochen
Der Polizist hatte einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Ein New Yorker Polizist, der im November 2014 einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen hatte, ist wegen Totschlags schuldig gesprochen worden. Dies habe die Jury entschieden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Festlegung des Strafmaßes soll demnach am 14. April erfolgen. Dem 28-jährigen Polizisten drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Im November 2014 war der Beamte während einer Patrouille in einer Sozialwohnungssiedlung im Einsatz. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, dort "ohne Grund" das Feuer eröffnet zu haben, als der 28-jährige Akai Gurley ein dunkles Treppenhaus im Stadtteil Brooklyn hinab ging. Die Kugel prallte nach Behördenangaben von einer Wand ab und traf Gurley, der gerade in einer unteren Etage war. Gurley soll sich nicht verdächtig verhalten haben.

Zudem ließ der Polizist laut Staatsanwaltschaft anschließend "kostbare Zeit" verstreichen, weil er sich mit seinem Kollegen gestritten habe, anstatt einen Notarzt zu rufen. Die Verteidigung hatte dagegen erklärt, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe. Laut der Anwältin des Polizisten löste sich der Schuss versehentlich und ihr Mandant habe in der Dunkelheit zunächst gar nicht bemerkt, dass er jemanden getroffen habe.

Empörung in der afroamerikanischen Bevölkerung

Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze haben wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt. Im Sommer 2014 hatte die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen ausgelöst. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war.

Vergangenen April führte der Tod des Schwarzen Freddie Gray im Polizeigewahrsam in Baltimore zu Ausschreitungen in der Ostküstenstadt. Der Prozess gegen den ersten der sechs angeklagten Polizisten in dem Fall war im Dezember geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten.

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