“Die Einstellung von Fachkräften aus dem Ausland rückt mehr und mehr in den Blickpunkt”, heißt es in dem am Montag vorgelegten “Report Fachkräfte 2020” des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Das Beschäftigungsplus 2019 von insgesamt fast 540.000 Personen sei mehr als zur Hälfte von Ausländern getragen worden. Zum Vergleich: 2011 war es demnach nur ein Fünftel. Fast jedes achte Unternehmen plant die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus Ländern außerhalb der EU.
Der DIHK hat im Rahmen seiner Konjunkturumfrage im Herbst 2019 die Unternehmen zum Thema Fachkräftesicherung befragt. Der DIHK-Auswertung liegen je nach Fragestellung bis zu 23.000 Unternehmensantworten zugrunde. In der Umfrage berichtet rund jedes dritte der antwortenden Unternehmen, dass es in den vergangenen Jahren Fachkräfte aus dem Ausland eingestellt habe.
Besonders häufig wurden Stellen am Bau mit ausländischen Fachkräften besetzt - hier lag der Anteil laut DIHK bei 42 Prozent. Große Personalengpässe sind demnach dafür eine wesentliche Ursache. In der Industrie haben 33 Prozent der Unternehmen in den vergangenen Jahren offene Stellen mit Personal aus dem Ausland besetzt. An der Spitze stehen hier unter anderem der Werkzeugmaschinenbau (48 Prozent) sowie Hersteller von Kraftwagen und hochwertigen Kraftwagenteilen (44 Prozent), wo fast die Hälfte der Unternehmen Personal nichtdeutscher Herkunft eingestellt hat.
Bei den Dienstleistern sind dies 32 Prozent und im Handel 22 Prozent. Aber auch das Gastgewerbe (48 Prozent) sowie Verkehrsdienstleister (43 Prozent) – also Branchen mit besonders ausgeprägten Fachkräfteengpässen – stellen überdurchschnittlich häufig Personal aus dem Ausland ein, um ihre offenen Stellen besetzen zu können.
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