Wegen Leaks an Medien: Iran stellt Ukraine keine Beweise zu Boeing-Absturz mehr zur Verfügung

  04 Februar 2020    Gelesen: 986
    Wegen Leaks an Medien:   Iran stellt Ukraine keine Beweise zu Boeing-Absturz mehr zur Verfügung

Der Iran will keine weiteren Angaben aus den Ermittlungen zu dem Abschuss eines Passagierflugzeuges Anfang Januar an die Ukraine übergeben. Grund dafür ist, dass die Ukraine einige Materialien den Medien zugespielt haben soll. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur „Mehr“ unter Berufung auf die iranische Zivilluftfahrt.

Die an die Öffentlichkeit gelangte Audioaufnahme enthält ein Gespräch zwischen einem Piloten der Fluggesellschaft Iran Aseman Airlines und den Fluglotsen. Der Pilot sagte, dass er Lichter gesehen habe, als ob eine Rakete geschossen worden sei.

Ukrainische Medien veröffentlichten das Gespräch am 2. Februar und Präsident Wladimir Selenski sagte im Interview mit dem Sender TCH, Kiew verfüge über Beweise, dass der Iran von Anfang an wusste, dass die ukrainische Boeing mit einer Rakete abgeschossen wurde. Damit berief er sich auf die genannte Audiodatei.

Laut der iranischen Seite war die Aufzeichnung zuvor an ukrainische Experten übergeben worden.

„Diese Handlungen der Ukraine haben dazu geführt, dass wir keine weiteren Materialien mit ihnen teilen werden“, sagte der Chef der Zivilluftfahrt des Iran, Hassan Resaifar.

Die Flugkatastrophe

Eine Boeing der Ukrainian International Airlines war am 8. Januar kurz nach dem Start vom Flughafen in Teheran abgestürzt. Alle 176 Insassen starben. Zwei Tage später gab der Iran zu, das Flugzeug aus Versehen abgeschossen zu haben – es hätte sich einer strategisch wichtigen Militäranlage genähert und wäre als Bedrohung eingestuft worden. Teheran betonte dabei, dass es einen Angriff der USA erwartet und alle Luftabwehrsysteme in Alarmbereitschaft versetzt hätte.

om/sb


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