Vier von fünf kleineren und mittleren Betrieben sind auf Beschäftigte mit Digitalkompetenzen angewiesen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der KfW-Bank hervorgeht. Doch demnach kann ein Drittel diesen Bedarf nicht decken. Die Digitalisierung des Mittelstands habe zwar Fahrt aufgenommen, sagte KfW-Chefökomin Fritzi Köhler-Geib. “Doch ein Bremsklotz tritt immer deutlicher zutage: Die Digitalkompetenzen der Beschäftigten bleiben hinter der Entwicklung zurück.” Neben Rekrutierung und Auslagerung sei Weiterbildung die wichtigste Lösungsstrategie. Vor allem kleine Firmen würden dies aber zu oft aus Kosten- und Zeitgründen unterlassen. Sie sollten mehr auf E-Learning setzen.
Rund 38 Prozent der Firmen sahen 2019 fehlende Kenntnisse des Personals als Digitalisierungshürde, wie die Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels zeigt. Zwei Jahre zuvor waren es nur 29 Prozent. Fast acht von zehn Unternehmen hätten großen Bedarf an der Bedienung von Standardsoftware und digitalen Endgeräten. Onlinekompetenzen wie Internetrecherchen, Onlinemarketing oder der Umgang mit sozialen Medien seien für die Hälfte (51 Prozent) der Mittelständler von großer Bedeutung. Auch das Bedienen von Spezialsoftware oder digitalen Produktionsmaschinen sei für 45 Prozent wichtig. Mitarbeiter mit fortgeschrittenen Digitalkompetenzen wie Programmieren oder statistischer Datenanalyse benötigen demnach 24 Prozent. Besonders groß sei der Engpass bei komplexeren Kenntnissen: Fast die Hälfte der Mittelständler mit Bedarf an Datenanalysten habe Probleme, hier den Bedarf zu decken.
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