Eine Fernsehsendung, in der vermisste Familienmitglieder aufgespürt werden, sowie die Polizei ermöglichten das Wiedersehen: 78 Jahre nach ihrer Trennung haben sich zwei Schwestern in Russland wiedergefunden. Auf Filmaufnahmen, die das Innenministerium veröffentlicht hat, ist zu sehen, wie sich Julia und Rosalina Charitonowa umarmen und küssen.
"Ich habe sie gesucht, ich habe sie immer gesucht", sagt die 94-jährige Rosalina und hält die Hand ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester. Angehörige der beiden beobachten die Szene unter Tränen. Die beiden waren in den Wirren des Zweiten Weltkriegs getrennt worden.
"Nie die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufgegeben"
Als Jugendliche lebten die Schwestern mit ihren Eltern in Stalingrad, dem heutigen Wolgograd. 1942 wurden sie vor der näher rückenden Wehrmacht in Sicherheit gebracht. Julia gelangte auf diese Weise mit ihrer Mutter in die rund 500 Kilometer entfernte Stadt Pensa. Ihre ältere Schwester wurde zusammen mit Fabrik-Kollegen in die 1400 Kilometer entfernt gelegene Industriestadt Tscheljabinsk gebracht.
"Seit ihrer Trennung in der Jugend haben diese Frauen in 78 langen Jahren nie die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufgegeben", teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Julias Tochter hatte sich an die Polizei gewandt und um Hilfe bei der Suche nach ihrer Tante gebeten. Rosalina hatte zuvor bereits über die Fernsehsendung versucht, ihre Schwester aufzuspüren. Die Polizei war auf die Sendung aufmerksam geworden und arrangierte das Wiedersehen Ende Januar.
spiegel
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