USA setzen weitere Strafzölle auf Stahl und Aluminium in Kraft

  09 Februar 2020    Gelesen: 770
  USA setzen weitere Strafzölle auf Stahl und Aluminium in Kraft

Entspannung im Handelsstreit - von wegen: Die USA weiten ihre Strafzölle auf Stahl- und Alu-Importe aus. Die Hersteller hätten sich auf Produkte umgestellt, die nicht auf der Strafzollliste standen.

Die USA haben ihre Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus aller Welt ausgeweitet. Seit Mitternacht am Samstag sind Sonderabgaben auf Produkte wie Stahlnägel, Heftklammern, Draht und Kabel in Kraft. Von den neuen Zöllen auf Stahlprodukte sind Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Mexiko und Südkorea ausgenommen, von den Abgaben auf Aluminium-Erzeugnisse Argentinien, Australien, Kanada und Mexiko.

Unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit hatte US-Präsident Donald Trump im Frühjahr 2018 die ganze Welt mit Sonderzöllen auf Stahl und Aluminium überzogen. Diese Strafzölle wurden zusätzlich zu den regulären Einfuhrzöllen verhängt. Sie wurden mit 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium angesetzt.

Die US-Regierung begründete Ende Januar die nun in Kraft gesetzte Ausweitung damit, dass Hersteller die verhängten Strafzölle umgangen hätten, indem sie mehr von jenen Alu- und Stahlprodukten geliefert hätten, die nicht auf der Strafzollliste standen.

Handelspartner sollen mehr aus den USA importieren
Trump stört sich daran, dass die Handelsbilanz der USA seit Jahren im Minus ist. Er sieht den enormen Saldo als Folge der Politik anderer Länder, die aus seiner Sicht mit unfairen Methoden ihre Exportwirtschaften fördern. Trump macht Druck auf große Handelspartner, damit diese mehr aus den USA importieren.

Wegen der US-Strafzölle auf Stahl hatte auch die EU wenig später Schutzzölle für Stahl aus aller Welt eingeführt, weil man damit rechnete, dass Stahlproduzenten massiv auf den europäischen Markt drängen. Schutzmaßnahmen für europäische Hersteller sollen das verhindern.

"Die US-Zölle auf Stahlerzeugnisse führen zu Umlenkungen des Handels, die den Stahlerzeugern und Arbeitnehmern in der EU schweren Schaden zufügen können", hatte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström im Juli 2018 erklärt. "Wir haben keine andere Wahl, als vorläufige Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um unsere heimische Industrie vor einem Anstieg der Einfuhren zu schützen." Der Schritt stelle aber sicher, "dass der EU-Markt offen und die traditionellen Handelsströme erhalten bleiben".

spiegel


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