Ultimative Speerspitze: Wie Kampfjet MiG-31 zum Hyperschallprofi geworden ist

  10 Februar 2020    Gelesen: 1274
    Ultimative Speerspitze:   Wie Kampfjet MiG-31 zum Hyperschallprofi geworden ist

Stufenweise ist der ehemals sowjetische Abfangjäger MiG-31 aufgerüstet worden, bis zu den Neuversionen MiG-31BM und MiG-31K. Mit einem Arsenal an Hyperschallwaffen schützen die Maschinen den russischen Luft- und Seeraum.

Die MiG-31 war immer schon für Spezialaufgaben vorgesehen. Seit seinen Anfängen nutzt der Abfangjäger Waffen, die von leichteren Kampfjets (MiG-29 oder Su-27) nicht eingesetzt werden können, schreibt das „Military Watch Magazine“.

Erst waren es die Luft-Luft-Raketen R-40 und R-33. Mit 80 Kilometern Reichweite stach die R-40 ohne Weiteres die AIM-7 der westlichen Luftstreitkräfte aus. Der 100-Kilogramm- Sprengkopf dieses Flugkörpers leistete laut dem Magazin mehr, als alle damaligen Standards erforderten, und hatte einen enormen Sprengradius. Die R-33 verfügte über einen halb so starken Sprengkopf, flog aber 120 Kilometer weit und war präzise genug, um schwierige Ziele wie Marschflugkörper bekämpfen zu können.

Das erste Upgrade der MiG-31 bestand darin, die R-40 auszumustern und die R-77 einzuführen – eine Luft-Luft-Rakete mit aktivem Radarsuchkopf und einem Einsatzradius von 110 Kilometern. Die R-33 blieb im Dienst, allerdings in verbesserter Version: als R-33S mit einer Reichweite von 300 Kilometern. Die AIM-120C, die Standardwaffe der westlichen Kampfjets, schaffte nicht mal die Hälfte. Ein effizienteres Triebwerk und ein aufgewerteter Treibstoffmix machte die Reichweitensteigerung möglich, schreibt das „Military Watch Magazine“.

Die Nachfolgerin der R-33 heißt R-37. Die Luft-Luft-Rakete entstand im ersten großen Modernisierungsprogramm der russischen Streitkräfte. Vor allem bei Sensorik und Tempo ist der Flugkörper deutlich leistungsfähiger als die Vorgängerin. Die R-37 erreicht Geschwindigkeiten von über Mach 6: Hyperschall. Die Reichweite von 400 Kilometern ermöglichte Feindeseinwirkung auf lange Distanz.

Später wurde auch die R-37 optimiert. Entstanden ist die R-37M: Neue Technik zur elektronischen Abwehr, verbesserter Antrieb und ein neues Navigationssystem machen die Rakete aus. Vor allem: Die R-37M ist deutlich leichter, wodurch das Einsatzgewicht des kompletten Waffensystems MiG-31 optimiert wird.

Die MiG-31 selbst ist aufgerüstet worden: Das neue Scanner-Bordradar erfasst Ziele auf 320 Kilometer, verfolgt bis zu zehn Ziele gleichzeitig und bekämpft bis zu sechs Ziele auf 280 Kilometer. Das Cockpit ist digitalisiert worden: Sowohl der Pilot als auch der Waffensystemoffizier erhalten Informationen über LCD-Bildschirme. Dank neuen Werkstoffen in der Konstruktion hält die MiG-31BM ein Dauertempo von Mach 2,8 aus – kein anderer serienmäßiger Kampfjet ist gegenwärtig schneller.

Und dann die MiG-31K: Für die westlichen Streitkräfte war die Präsentation dieser Ausführung eine knallharte Überraschung. Die Version ist bislang der einzige Kampfjet der russischen Luftwaffe, der nachweislich die Hyperschalllenkwaffe Ch-47M2 (Kinschal) einsetzen kann.

sputniknews


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