Dem Politikberater Roger Stone droht wegen seiner Rolle in der Russland-Affäre eine Gefängnisstrafe von sieben bis neun Jahren. Der langjährige Vertraute von US-Präsident Donald Trump müsse dafür bestraft werden, dass er die Untersuchungen des Kongresses behindert, unter Eid gelogen und Zeugen beeinflusst habe, heißt es in einem Antrag der Staatsanwaltschaft, der bei einem Gericht in Washington eingereicht wurde.
Stone war im November von einer Jury in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Ihm werden im Zusammenhang mit Kontakten zur Enthüllungsplattform Wikileaks unter anderem Falschaussagen, Behinderung von Ermittlungen und Beeinflussung von Zeugen zur Last gelegt. Stone hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Hintergrund sind die Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller dazu, ob es im Präsidentschaftswahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Stone hatte 2015 für Trump gearbeitet und stand auch danach weiter in Kontakt mit ihm, als eine Art informeller Berater.
Die Vorwürfe gegen Stone stehen in Verbindung mit einem Hackerangriff auf E-Mail-Konten der Demokraten während des Wahlkampfes 2016, für den US-Geheimdienste Russland verantwortlich machten. Dabei waren E-Mails aus dem Umfeld der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gestohlen worden, die später von Wikileaks veröffentlicht wurden.
Mueller warf Stone vor, vor dem US-Kongress falsche Angaben dazu gemacht zu haben, was er darüber wusste und mit wem er darüber wie kommuniziert hatte. Außerdem soll er einen anderen Zeugen bedrängt haben, falsche Angaben in der Sache zu machen. Mueller fand in seinen fast zweijährigen Ermittlungen allerdings keine hinreichenden Belege für illegale Absprachen zwischen dem Trump-Team und Moskau.
Stone war vor einem Jahr auf Betreiben von Mueller in seinem Haus in Florida festgenommen worden. Er kam gegen Zahlung einer 250.000-Dollar-Kaution aber wieder frei.
spiegel
Tags: