Die USA und Russland hatten vereinbart, sich für eine Waffenruhe zwischen der syrischen Regierung und der gemäßigten Opposition binnen einer Woche einzusetzen. Die Angriffe auf die Extremistenmiliz Islamischer Staat und den Al-Kaida-Ableger Nusra-Front sollen dagegen fortgesetzt werden.
Dschubeir warnte Russlands Präsident Wladimir Putin vor den Folgen seiner Unterstützung für die syrische Regierung. "Wir haben die Russen darauf aufmerksam gemacht, dass sie zum Kombattanten eines Religionskrieges werden, wenn sie an der Seite Assads und Irans in diesen Konflikt eingreifen. Das ist sehr, sehr gefährlich." In Russland lebten 20 Millionen sunnitische Muslime. "Will das Land den Eindruck erwecken, dass es an der Seite von Schiiten gegen Sunniten kämpft? Russland hat nichts davon." Seit fünf Monaten sei das Ziel Russlands die moderate Opposition, nicht der IS oder die Nusra-Front.
Jubeir stellte auch in Abrede, dass die massiven russischen Luftangriffe in Syrien und der Vormarsch von Kräften des Regimes bei Aleppo dazu führen könnte, dass Assad im Amt bleibt. "Assad konnte nicht von seinem eigenen Militär gerettet werden, also hat er Iran zu Hilfe gerufen. Iran konnte ihn nicht retten, also hat er die Hisbollah gerufen. Die Hisbollah konnte nicht helfen, also brachte er schiitische Milizen aus Irak und Pakistan ins Land, die aber ebenfalls nicht helfen konnten. Jetzt hat er die Russen gerufen, aber auch die werden ihm nicht helfen können."
Am Ende komme es auf die Entschlossenheit der Syrer an, sagte er. "Sie lehnen Baschar al-Assad ab, und deswegen werden sie die Stärkeren sein. Trotz der massiven Luftangriffe der Russen, trotz der Flächenbombardements, trotz der Vertreibung sunnitischer Bürger aus alawitischen Gebieten, trotz des Terrors – die Entschlossenheit der Syrer ist ungebrochen, Assad loszuwerden." Tatsächlich hätten Assads Truppen keine so großen Geländegewinne erzielt, wie die Luftangriffe vermuten lassen.
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