Bei großangelegten Razzien in Nordrhein-Westfalen und der Türkei nahmen Polizisten am Mittwoch nach Behördenangaben insgesamt 28 Verdächtige fest - drei Männer und eine Frau in Nordrhein-Westfalen sowie 24 mutmaßliche Callcenterbetrüger in der Türkei, darunter auch die Drahtzieher und Köpfe der über 70-köpfigen Bande.
Auf das Konto des kriminellen Netzwerks sollen rund hundert Taten in zehn Bundesländern gehen, bei denen die meist älteren Opfer um mehr als drei Millionen Euro betrogen wurden. Schwerpunkte der Taten lagen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz, wie die ermittelnden Staatsanwaltschaften Osnabrück und Koblenz weiter mitteilten.
Die falschen Polizisten forderten demnach ihre Opfer auf, Geld und andere Wertgegenstände herauszugeben, weil diese angeblich in Gefahr seien. Bei insgesamt 19 Durchsuchungen von Wohnungen, Geschäftsräumen und Fahrzeugen in acht nordrhein-westfälischen Städten beschlagnahmten die Beamten unter anderem vier hochwertige Autos, Bargeld in fünfstelliger Eurohöhe, hochwertigen Schmuck sowie teure Uhren.
Zeitgleich durchsuchten türkische Polizeibehörden in Antalya und Istanbul zwei Callcenter sowie Wohnungen. Dabei fanden die Polizisten bei einem Haupttäter unter anderem eine scharfe Schusswaffe und etwa 40.000 Euro Bargeld. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Vermögenswerte aus illegal erwirtschafteten Geldern aus Deutschland stammen und in die Türkei transferiert wurden.
AFP.com
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