Bayer und BASF wegen Herbizid in USA zu Zahlung von 265 Mio Dollar verurteilt

  17 Februar 2020    Gelesen: 502
Bayer und BASF wegen Herbizid in USA zu Zahlung von 265 Mio Dollar verurteilt

Frankfurt/Berlin (Reuters) - Eine US-Jury hat Bayer und BASF in einem Rechtsstreit um das Unkrautvernichtungsmittel Dicamba zur Zahlung von 265 Millionen Dollar verurteilt.

Die Geschworenen vor dem Bundesgericht in Cape Girardeau im Bundesstaat Missouri kamen den Angaben zufolge zu dem Schluss, dass die beiden Konzerne für Verluste verantwortlich sind, die einem Landwirt entstanden seien. Demnach handelt es sich um einen zunächst verhängten Schadenersatz über 15 Millionen Dollar und eine Strafzahlung von 250 Millionen Dollar.

Ein Bayer-Sprecher kündigte am Sonntag an, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen. Auch BASF erklärte, man plane, in Berufung zu gehen. “Wir sind überrascht und enttäuscht von der Entscheidung der Jury”, teilte ein Sprecher mit. Wie die Summe auf Bayer und BASF verteilt werden würde, konnte Bayer zunächst nicht sagen. In den USA gibt es noch mindestens 140 ähnliche Fälle, die vor Gericht kommen sollen.

Der US-Landwirt Bill Bader wirft Bayer und BASF vor, durch den Einsatz des Herbizids Teile seiner Pfirsichplantagen ruiniert zu haben. So seien über einen Zeitraum von drei Jahren von benachbarten Baumwollfeldern anderer Landwirte Teile des Unkrautvernichters auf Baders Pfirsichbäume übergangen und hätten sie verstümmelt.

Die beiden Unternehmen wiesen die Vorwürfe zurück und machten eine falsche Anwendung des Mittels für die Schäden verantwortlich. Bayer erklärte, die vor Gericht vorgelegten Beweise hätten gezeigt, dass die Produkte nicht für die in dieser Klage geltend gemachten Verluste verantwortlich gewesen seien. Auch die US-Umweltschutzbehörde EPA habe darauf hingewiesen, dass die Produkte kein unangemessenes Risiko darstellten, wenn sie gemäß der Anweisungen verwendet würden. BASF stellt auf Dicamba-Basis ein eigenes Herbizid her. Bayer muss sich in den USA auch einer Klagewelle wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup erwehren, die sich der Konzern mit der Übernahme des US-Unternehmens Monsanto ins Haus geholt hatte.


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