Das Barometer ihrer Erwartungen für die nächsten sechs Monate fiel im Februar überraschend kräftig um 18 Zähler auf plus 8,7 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 194 Analysten und Anlegern mitteilte. Dies ist der erste Rückgang nach drei Anstiegen in Folge. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 21,5 Zählern gerechnet. Auch die Lage bewerteten die Börsianer schlechter.
“Die befürchteten negativen Folgen der Coronavirus-Epidemie in China auf den Welthandel führen zu einem markanten Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland”, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. “Besonders stark sinken die Einschätzungen zur Entwicklung der exportintensiven Sektoren.” Zudem sei die deutsche Wirtschaft Ende 2019 sowie Anfang 2020 schlechter gelaufen als erwartet. Die Daten machten deutlich, “dass die Konjunkturentwicklung derzeit recht fragil ist”, betonte der ZEW-Chef.
Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr wegen schwacher Weltkonjunktur, Handelskonflikten und Brexit-Chaos mit 0,6 Prozent so langsam gewachsen wie seit 2013 nicht mehr. Für dieses Jahr geht etwa die Bundesbank bislang von einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,0 Prozent aus. Die Notenbank sieht in der Coronavirus-Epidemie in China eine neue Gefahr für die ohnehin schwächelnde deutsche Wirtschaft und ihr Exportgeschäft.
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