Bei 88 weiteren Menschen auf dem Schiff sei das Virus nachgewiesen worden, teilte der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato am Dienstag mit. 65 von ihnen zeigten demnach keine Symptome der Atemwegserkrankung Covid-19.
Mittlerweile wurden damit bereits 542 Infektionen auf dem Schiff nachgewiesen. Das sind mit Abstand die meisten Fälle an einem Ort außerhalb Chinas.
Ursprünglich waren rund 3700 Menschen aus 56 Ländern an Bord der "Diamond Princess", darunter nach Angaben der Reederei auch acht Deutsche. Mittlerweile sind noch rund 3000 Menschen an Bord des Schiffes, das vor Yokohama vor Anker liegt.
Mittlerweile seien alle Menschen an Bord auf das neuartige Coronavirus getestet worden, hieß es vom japanischen Gesundheitsministerium. Da aber noch nicht alle Testergebnisse da seien, könne die Zahl der Infizierten weiter steigen.
Wegen des neuartigen Coronavirus war die "Diamond Princess" am 5. Februar unter Quarantäne gestellt worden, die Passagiere wurden aufgefordert, in ihren Kabinen zu bleiben. Am Mittwoch endet der zweiwöchige Quarantänezeitraum. Menschen, bei denen das Virus nicht nachgewiesen wurde und die keinen engen Kontakt zu Infizierten hatten, sollen dann von Bord gehen dürfen. Laut Gesundheitsministerium dürfte dies aber von Mittwoch bis Freitag dauern.
Für die übrigen verlängert sich die Quarantäne. Nachweislich Infizierte werden in Krankenhäusern isoliert.
Die USA hatten bereits am Montag rund 300 US-Passagiere der "Diamond Princess" in ihre Heimat ausgeflogen, ohne das Ende der Quarantäne in Japan abzuwarten. In den Vereinigten Staaten stehen sie aber weitere 14 Tage unter Quarantäne. Die 40 nachweislich infizierten US-Passagiere mussten in Krankenhäusern in Japan bleiben.
Eine Sprecherin des britischen Außenministeriums in London sagte am Dienstag, angesichts der schwierigen Bedingungen an Bord des Kreuzfahrtschiffes organisiere die Regierung einen Heimflug für die Briten an Bord. Auch Italien, Kanada, Australien, Südkorea und Hongkong haben angekündigt, ihre Bürger an Bord des Kreuzfahrtschiffes heimzuholen. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Montag erklärt, eine Rückholung der Deutschen zu prüfen.
Abgesehen von der "Diamond Princess" wurden in Japan 74 weitere Infektionsfälle registriert, außerdem gab es dort bislang ein Todesopfer. Dabei handelte es sich um eine 80-jährige Frau in der an Tokio grenzenden Präfektur Kanagawa.
In Festlandchina starben nach Behördenangaben mittlerweile fast 1900 an dem neuartigen Coronavirus. Mehr als 72.000 Infektionen wurden dort seit Ausbruch der Epidemie im Dezember nachgewiesen.
AFP.com
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