Außerdem geht West offenbar immer wieder mit gesundem Selbstbewusstsein für seine Modeprojekte in Vorleistung. Erst im vergangenen Jahr hatte der 38-Jährige freimütig erklärt, rund 14 Millionen Euro seines Privatvermögens in die Verwirklichung seiner Yeezy-Modelinie investiert zu haben. "Ich habe versucht, in einem Sport für Billionäre mitzumischen", sagte er damals dem "Vibe"-Magazin. Die Modebranche "ist kein Sport für Millionäre und ich bin stolz auf diese Schulden". Dennoch scheint das Geschäft wenig rund zu laufen.
Erst vor wenigen Tagen hatte West in New York zeitgleich sein neues Album "The Life of Pablo" und seine dritte Modekollektion vorgestellt - natürlich im großen Stil mit 15.000 Fans im Madison Square Garden. "Ich bin so glücklich, dass ich meinem Traum folgen und mich als Künstler ausleben kann", sagte West vor der jubelnden Menge. Als er sie allerdings aufforderte, "Sagt mir, was ihr über die neuen Klamotten denkt", antwortete ein Fan lautstark: "Mach` sie billiger!"
West braucht 100 Millionen Dollar
Eines scheint dem Rapper wohl aufgegangen zu sein: Allein durch die leidenschaftliche PR-Kampagne seiner Ehefrau und die Freundschaft mit der einflussreichen "Vogue"-Chefin Anna Wintour rollt der Rubel nicht. Der "New York Post" zufolge sucht der Designer deshalb nun patente Unterstützer für sein Herzensprojekt - und ist sich auch zum Klinkenputzen nicht zu schade. Investoren müssen allerdings tief in die Tasche greifen, um mit West ins Geschäft zu kommen. Angeblich benötigt er nicht weniger als 100 Millionen Dollar (89 Millionen Euro), um seine Modemarke fest zu etablieren.
Dass der Rapper in großen Dimensionen denkt, dürfte niemanden mehr überraschen. Schon 2013 bezeichnete er sich in einem Interview als "einflussreichsten Künstler unserer Generation" und verglich sich gänzlich unbescheiden mit Andy Warhol, William Shakespeare und Tupac Shakur. Eine Selbsteinschätzung, die zuletzt auch der umstrittene Pharma-Unternehmer Martin Shkreli infrage stellte. Er bot West an, dessen Album exklusiv zu kaufen - für 10 Millionen Dollar (8,9 Millionen Euro). "Ich vermute", schrieb er via Twitter, "Sie (und Ihre Partner) werden diese finanzielle Vereinbarung attraktiver finden als die derzeitige Vorgehensweise."
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