Brinkhaus verteidigt Vorabsprachen

  20 Februar 2020    Gelesen: 709
Brinkhaus verteidigt Vorabsprachen

Einfach mal "zusammensitzen und schauen" - das soll verkehrt sein? CDU-Bundestagsfraktionschef Ralph Brinkhaus sieht in Absprachen zwischen den möglichen Anwärtern für den Parteivorsitz kein Problem.

Bundestagsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) kann die Kritik an Vorabsprachen mit potenziellen Anwärtern für den CDU-Parteivorsitz nicht nachvollziehen.

"Das wird immer so gesagt: 'Naja, Hinterzimmer ist irgendwo ganz schlimm.' Das ist ja einfach nur ein Synonym dafür, dass Menschen sich zusammensetzen und gucken, wie kriegen wir eine gemeinsame Lösung hin", sagte Brinkhaus der RTL/ntv-Redaktion. "Ich würde sagen, das tut uns gut, wenn diejenigen, die sich geeignet fühlen, sich einfach mal zusammensetzten und schauen, in welcher Konstellation Zusammenarbeit am besten möglich ist."

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hatte Gespräche mit allen geführt, die als Anwärter für den Parteivorsitz oder die Kanzlerkandidatur gehandelt werden: Ex-Bundestagsfraktionschef Friedrich Merz, Außenausschuss-Chef Norbert Röttgen, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn.

Vor allem Röttgen hatte eine Mitgliederbefragung gefordert und erklärt: "Ich bin für offenen Wettbewerb und Transparenz und nicht für Hinterzimmer."

Verfahren soll am Montag erörtert werden
Brinkhaus warnte vor einem Verfahren wie bei der SPD-Vorsitzendenkür, bei der es eine monatelange Mitgliederbeteiligung gegeben hatte. "Ein Streit, ein Zerlegen auf offener Bühne, wie das teilweise in der SPD der Fall war, das wünsche ich meiner Partei nicht", sagte er.

Eine eigene Kandidatur für den Vorsitz schloss Brinkhaus aus. "Ich glaube diese Frage stellt sich auch nicht, weil: Männliche Bewerber über 50 aus Nordrhein-Westfalen - da besteht momentan kein Mangel."

Das Verfahren will der CDU-Vorstand am Montag erörtern. "Wenn ein Zeitplan da ist, dann ist auch die Zeit, dass man sich erklären sollte, wenn man denn kandidieren möchte", sagte Brinkhaus. "Ich denke, das wird sich in den nächsten zwei Wochen zurechtruckeln."

spiegel


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