Russland mischt sich angeblich erneut in US-Wahl ein

  21 Februar 2020    Gelesen: 740
Russland mischt sich angeblich erneut in US-Wahl ein

US-Geheimdienste gehen laut Medienberichten davon aus, dass Russland sich in die Vorwahl der Demokraten und in die Präsidentschaftswahl einschalten will. Ziel sei es, für einen Sieg von Donald Trump zu sorgen.

Russland mischt sich angeblich erneut in die US-Präsidentschaftswahl ein, um Donald Trump zum Erfolg zu verhelfen. Das hätten ranghohe Geheimdienstmitarbeiter Abgeordneten des Repräsentantenhauses in einer vertraulichen Sitzung erklärt, berichten übereinstimmend die Zeitungen "New York Times", "Washington Post" und der Sender CNN.

 Es blieb jedoch zunächst unklar, welche Belege den Abgeordneten dafür im Einzelnen vorgelegt wurden. Einige der republikanischen Parlamentarier sollen die Glaubwürdigkeit der Erkenntnisse der Nachrichtendienste in Frage gestellt haben, wie es weiter hieß.
Ein Sprecher des Geheimdienstausschusses bestätigte demnach nur, dass es in der Anhörung der vergangenen Woche in der Tat um "die Integrität" der Präsidentschaftswahlen im November gegangen sei.

Moskau hatte sich nach Überzeugung der Geheimdienste bereits 2016 zugunsten von Trump in den Wahlkampf eingemischt. Der US-Präsident bestreitet dies. Republikaner legten diese Erkenntnisse der Geheimdienste so aus, dass Russland vor allem Chaos und Verunsicherung stiften wollte, nicht aber einen bestimmten Kandidaten unterstützte.
Der Verdacht einer Zusammenarbeit zwischen Trumps Kampagne und Moskau führte nach der Wahl zu einer langen Untersuchung von Russland-Sonderermittler Robert Mueller.

Die neuen Erkenntnisse der Geheimdienste deuten demnach nun darauf hin, dass Russland sich dieses Jahr sowohl in die Vorwahlen der Demokraten als auch in die eigentliche Präsidentschaftswahl einmischen will.

Trump wollte die vertrauliche Unterrichtung des Parlaments den Berichten zufolge verhindern, um den Demokraten keine Munition im Wahlkampf gegen ihn zu geben. Sollte dies zutreffen, erklärte der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, der Demokrat Adam Schiff, sabotiere der Präsident die Bemühungen, jede ausländische Einmischung bei der Wahl zu verhindern.

"Er tut genau das, wovor wir gewarnt hatten", schrieb Schiff auf Twitter. Damit spielte er offenbar auf das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump an, bei dem die Demokraten ihm vorgeworfen hatten, die Ukraine zur Wahlhilfe für ihn zu nötigen.

Die Senatorin Elizabeth Warren, eine der Bewerberinnen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, warf Trump vor, "die Integrität unserer Demokratie" zu untergraben. "Russland mischt sich wieder in unsere Wahlen ein, damit Trump gewählt wird", schrieb sie mit Blick auf die Berichte auf Twitter.

spiegel


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