„Zum ersten Mal in den letzten 17 Jahren wurde der als Lukow-Marsch bekannte Fackelzug von Ultranationalisten und Neonazis aufgrund der Bemühungen der bulgarischen Behörden zur Bekämpfung von Antisemitismus, Intoleranz und Hassreden verhindert. Die starke und kategorische Ablehnung und Verurteilung von Manifestationen extremer Nationalisten und Fremdenhasser wie dem Lukow-March ist ein prinzipieller Standpunkt des Außenministeriums der Republik Bulgarien“, heißt es in der Mitteilung.
Bulgarien brauche heute keinen Lukow-Marsch, keine Anstiftung zu Intoleranz oder Hass, sondern Einheit und Toleranz, so die Botschaft.
Solche Veranstaltungen seien nicht nur als Angriffe auf die Erinnerung an die Tragödie des Holocaust und seiner Opfer zu betrachten, sondern auch als eine gefährliche Anstiftung für radikalisierte Anhänger fremdenfeindlicher Ansichten und Soziopathen wie der Mörder von Hanau.
Junge Menschen werden aufgefordert, künftig nicht mehr an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.
Zudem hat das Außenministerium Bulgarien die Entscheidung des Hohen Verwaltungsgerichts begrüßt, die Anordnung des Bürgermeisters von Sofia über das Verbot des Lukow-Marsches zu bestätigen.
Lukow-Marsch
Seit 2003 organisieren Neofaschisten, extreme Rechte und Nationalisten aus Bulgarien und anderen europäischen Ländern Mitte Februar einen öffentlichen Aufmarsch in Sofia. Dabei präsentieren sie Nazi-Uniformen und faschistische Symbole und hetzen gegen Flüchtlinge, Ausländer und die türkische Minderheit im Land. Der Aufmarsch findet zu Ehren von General Hristo Lukow statt, der nach dem Zweiten Weltkrieg von Partisanen wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit hingerichtet wurde.
Anschlag in Hanau
Ein 43 Jahre alter Deutscher hatte am Mittwochabend im hessischen Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Der Sportschütze tötete auch seine 72 Jahre alte Mutter und dann sich selbst. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Täter eine rassistische Gesinnung und war psychisch krank.
sputniknews
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