ntv.de: Das hochklassige Spiel bei den Los Angeles Lakers ging knapp mit 112:114 verloren. War es für Sie doppelt bitter, weil Sie nach Ihrem sechsten Foul in den letzten Minuten nicht mitwirken konnten?
Daniel Theis: Ich glaube, es war wie ein Playoff-Spiel, mit hoher Intensität und hohem Niveau. Am Ende mussten wir foulen. Die Freiwürfe waren dann natürlich ärgerlich. Mir wäre es egal, wenn ich draußen bin und wir hätten noch gewonnen. Es ist natürlich schade, dass wir verloren haben.
Nach Ihrem Double-Double gegen Minnesota haben Sie heute wieder eine starke Partie gemacht. 16 Punkte und neun Rebounds waren es am Ende. Sie haben auch heute gegen LeBron James und Anthony Davis stark verteidigt. Was steckt hinter Ihrem Formhoch?
Durch die All-Star-Pause kommt man ein bisschen weg vom Basketball, verbringt Zeit mit der Familie und kann die Akkus wieder aufladen. Wenn du gegen die besten Spieler und die ganz großen Teams antrittst, dann will man natürlich gut verteidigen. Da hat man seinen Stolz und will so hart wie möglich gegen sie spielen. Das lief im Großen und Ganzen gut, aber leider haben wir am Ende den Kürzeren gezogen.
Sie sprechen von den Duellen mit den ganz Großen. Haben Sie das Gefühl, dass Ihrer Mannschaft noch etwas fehlt, um solche Teams regelmäßig zu schlagen?
Nein, da fehlt uns nichts. Wir haben das erste Spiel gegen die Lakers gewonnen. Generell spielen wir in dieser Saison sehr konstant und auf hohem Niveau. Wir müssen schauen, dass wir auch die knappen Spiele gewinnen. Das ist dann vielleicht der nächste kleine Schritt für uns.
Sie bekommen deutlich mehr Spielzeit, standen fast immer in der Starting Five. Würden Sie diese Saison als persönlichen Durchbruch in der NBA bezeichnen?
Ich habe nach den ganzen Abgängen, die wir hatten, die Chance bekommen, viel zu spielen. Ich habe eine feste Rolle und das hilft natürlich beim Selbstvertrauen. In den letzten zwei Saisons konnte ich viel lernen, aber ich wusste nie ob ich spiele. Jetzt bin ich Starter und weiß, wie ich dem Team helfen kann.
Hat Coach Brad Stevens Sie auf diese Aufgabe vorbereitet?
Nein, das brauchte er gar nicht. Es war mir klar: Das ist die große Chance für mich. Ich kenne das System und muss nicht der sein, der scored. Da sind viele um mich rum, die das können - und deshalb passt das im Moment so gut.
Milwaukee ist wohl sicher auf Platz eins in der Eastern Conference. Fangen Sie den Zweitplatzierten, den Meister Toronto Raptors, noch ab?
Das wird natürlich knapp. Wir haben noch ein schweres Programm - wir spielen jeweils zwei Mal gegen Milwaukee und Miami. Wenn es möglich ist, wollen wir den zweiten Platz. Damit hätten wir den Heimvorteil in der zweiten Runde. Wenn es der dritte Platz wird, dann ist es auch nicht so schlimm. Wir müssen da einfach auf uns schauen.
Mit Daniel Theis sprach Michael Bauer
Quelle: ntv.de
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