Die frühere US-amerikanische Außenministerin Hillary Clinton ist am Montag auf der Berlinale mit Ovationen und lang anhaltendem Applaus gefeiert worden. Clinton, die zur Vorstellung der vierteiligen Dokuserie "Hillary" über ihr Leben nach Berlin gekommen war, sagte vor dem Premierenpublikum, sie habe damit einen vollständigen Blick auf ihre Person geben wollen. "Ich konnte schlecht nur über die positiven Seiten sprechen", sagte Clinton über ihre Gespräche mit der Filmemacherin Nanette Burstein. "Das wäre lächerlich gewesen." Sie habe eben ein Leben voller Höhen und Tiefen, Erfolgen und Enttäuschungen gelebt - "wie jeder von uns."
"Hillary" verbindet Aufnahmen hinter den Kulissen während des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 mit Interviews von Freunden und politischen Weggefährten Clintons. Zu Wort kommt auch ihr Ehemann, Ex-US-Präsident Bill Clinton, der unter anderem über die Affäre mit der Praktikantin Monika Lewinsky spricht. Sie sei sich immer bewusst gewesen, dass sie polarisiere, sagte Hillary Clinton. "Akzeptiert wurde ich vor allem, wenn ich für andere im Dienst war", etwa als First Lady oder Außenministerin. Als sie aber selbstständig politisch aktiv geworden sei, etwa als Senatorin oder Präsidentschaftskandidatin, sei sie immer wieder mit Stereotypen angefeindet worden. Es sei höchste Zeit, gegen solche - vor allem gegen Frauen gerichteten - Vorurteile anzugehen.
In ihren politischen Absichten habe sie sich allerdings nie missverstanden gefühlt. "Ich glaube nicht, dass mich Wladimir Putin missverstanden hat. Er wusste, dass ich meine Stimme für mein Land, den Westen, für Demokratie und Freiheit erheben würde", sagte Clinton. Am Dienstag will die frühere US-Präsidentschaftskandidatin, die 2016 von Donald Trump geschlagen wurde, eine Pressekonferenz geben.
ntv
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